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DHB-Auswahl verliert deutlich in Kristianstad

Schweden setzt sich souverän mit 32:23 gegen Deutschland durch

Albin Lagergren ist insgesamt 5-mal erfolgreich

DHB-Auswahl verliert deutlich in Kristianstad: Das EHF-EURO-Cup-Rückspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden war die Chance, sich für die 33:37-Niederlage im Oktober 2022 in der Mannheimer SAP Arena zu revanchieren. Während im DHB-Tross Juri Knorr, nach der krankheitsbedingten Absage von Jannik Kohlbacher, als einziger Rhein-Neckar Löwe mitwirkt, ist es Löwen-Linkshänder Albin Lagegren, der beim amtierenden Europameister im Kader steht.

Während letzterer in der Startsieben der Schweden steht, darf Juri Knorr, mit Blick auf die Belastungen der vergangenen Wochen, erst einmal auf der Bank Platz nehmen. So dürfen vor allem die jungen Spieler um Witzke, Uscins und Beneke Minuten im Nationaldress sammeln. Den ersten Treffer im Spiel erzielt das DHB-Team durch Kapitän Johannes Golla, der frei am Kreis zum Abschluss kommt. Das Spiel nimmt von Beginn an ordentlich Fahrt auf, beide Teams halten das Tempospiel in der Offensive hoch. In der sechsten Minute hat Schweden die Chance, erstmals mit zwei Toren in Front zu gehen, doch Andreas Wolff pariert mit einem starken Reflex den Versuch von Hampus Wanne. Johannesson, der anstelle der Routiniers Appelgren und Palicka ins schwedische Aufgebot gerückt ist, kommt gut ins Spiel, nimmt in der Anfangsphase gleich mehrere Würfe des deutschen Rückraums weg.

Wie stark der Mann des BHCs drauf ist, beweist er lediglich ein paar Momente später, als er Christoph Steinert einen Siebenmeterwurf wegnimmt und in den ersten zehn Minuten mit sechs Paraden auf sich aufmerksam macht. In der 13. Minute ist er Löwe Albin Lagergren, der Schweden mit 7:3 in Führung bringt, weshalb Bundestrainer Alfred Gislason nichts anderes übrigbleibt, als die erste Auszeit zu nehmen. Mitte der ersten Halbzeit kommt auch Andi Wolff ins Spiel, kauft den Schweden die ein oder andere aussichtsreiche Torchance ab. Jetzt darf auch Juri Knorr mitwirbeln, dribbelt sich gewohnt geschwind durch die schwedische Defensive und verkürzt auf 9:5 (20. Min). Im Gegenzug ist es erneut Albin, der sehenswert aus dem Rückraum auf +5 stellt. Generell macht es das DHB-Team den Schweden in dieser ersten Halbzeit oftmals viel zu einfach, zu aussichtsreichen Abschlüssen zu gelangen. Und auch im Angriff ist der Wurm drin. So scheitern die Gislason-Schützlinge entweder zu oft an Johannesson, dem schwedischen Block oder haben Aluminiumpech. Kleines Jubiläum in der 25. Minute: Johannes Gollas Treffer zum 12:6 ist sein 210. Länderspieltor. Wie sehr das Spiel des DHB-Teams hakt, wird in der Tatsache deutlich, dass die Mannen von Alfred Gislason erstmals in der 29. Minute über die Außen zum Torabschluss kommen, durch Mertens auf 15:8 stellen. In die Pause geht es aus DHB-Sicht mit -8 (16:8).

DHB-Auswahl verliert deutlich in Kristianstad: Drux Verletzung überschattet das Kräftemessen

Das DHB-Te
Juri Knorr zieht gegen Schweden die Fäden im Angriff

Die Absicht, verbessert aus der Kabine zu kommen, gelingt leider nicht. Vielmehr ist es das „Drei-Kronen-Team“, welches mit Wiederanpfiff voll da ist, mit zwei Treffern in Folgen erstmals mit zehn Toren Vorsprung in Front geht (18:8 / 32. Min.). Großer Schreckmoment in der 35. Minute, als Paul Drux zum Wackler ansetzt, sich dabei den Fuß verdreht und mit sichtlich schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz begleitet wird. Den Treffer zum 20:12 beschert Juri Knorr per Siebenmeter. Stark, wie sich Justus Fischer, zwanzig Minuten vor Schluss in griechisch-römischer Ringermanier, am Kreis durchsetzt und einen Siebenmeter herausholt. Als Albin mit einer Zwei-Minuten-Strafe vom Platz muss, nutzt das DHB-Team diese Überzahlphase gut aus, zeigt Moral und kann zwischenzeitlich auf -5 verkürzen. Dem 22:17-Treffer von Johannes Golla geht eine fantastische Passstafette voraus – definitiv eines der schönsten DHB-Tore an diesem Abend.

15 Minuten vor Schluss darf dann Löwen-Leihgabe Philipp Ahouansou seine ersten Minuten im DHB-Dress sammeln. Ein grandioses Debüt erlebt Renar Uscins, der ein ums andere Mal seine Gegenspieler stehen lässt, aus dem Rückraum und der Nahdistanz zu erfolgreichen Abschlüssen kommt. Obwohl die deutsche Mannschaft am Ende noch einmal vieles versucht, eine offensivere Deckung spielt und auch im Angriff nun vermehrt zu Torerfolgen kommt, können die Schweden ihren Vorsprung verwalten. So geht Deutschland schlussendlich mit einer 32:23-Niederlage vom Platz.

Schweden: Johannesson, Norsten – Mellegard 1, Wanne 6, Darj 1, Möller 2, Persson 2, Pettersson 4, Carlsbogard 2, Johansson, Claar 3, Gottfridsson 4, Lagergren 5, Sandell, Lang, Svensson 2, Jurmala Åström

Deutschland: Wolff, Klimpke – Mertens 2, Dahmke, Drux 1, Köster, Ahouansou, Steinert 2, Uscins 5, Beneke 1, Zerbe, Kastening, Golla 5, Zechel, Fischer, Knorr 3, Witzke 4