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Die Löwen als Jäger aus Kurpfalz
Kronau. In Baden-Württemberg beginnen in der nächsten Woche die Sommerferien – für die Rhein-Neckar Löwen sind sie dagegen gerade zu Ende gegangen. Trainer Gudmundur Gudmundsson hat seine „Raubtiere“ wieder um sich versammelt, um sie fit für eine lange und schwere Saison zu machen. Gestern bat der Handball-Bundesligist zur Saison-Pressekonferenz und nannte Ziele und Aussichten für die nähere Zukunft. „Unser erstes Ziel ist die Qualifikation für die Champions League“, sagte „Gudmi“, „aber auch in der Bundesliga und im Pokal wollen wir etwas erreichen – aber das kommt später.“
Diese erste, große Aufgabe erwartet die Löwen am 3./4. September beim Qualifikations-Turnier im polnischen Kielce – drei Tage später folgt dann nach dieser „Generalprobe“ der Bundesliga-Auftakt beim TV Großwallstadt (7. September). Wobei der komplette Spielplan erst in der nächsten Woche bekannt gegeben wird, weil es bedingt durch internationale Einsätze oder eine bereits belegte SAP Arena immer wieder zu Verlegungen kommt. So spielen die Löwen nach dem ersten Heimspiel am 10. 9 gegen Balingen zu Hause gleich gegen die größten Konkurrenten beim Kampf um einen der drei ersten Plätze: Meister Hamburg und THW Kiel. „Wir greifen wieder an“, sagte gestern Manager Thorsten Storm, „und wenn alle mitziehen, wird es auch irgendwann mit einem Titel klappen.“ Die Jäger aus Kurpfalz lauern auf ihre nächste Chance, endlich den großen Sprung zu machen.
Anders als in den Jahren zuvor, gibt es vor der siebten Bundesliga-Saison seit dem Wiederaufstieg keinen großen personellen Umbruch. Integrieren muss der Trainer in der Vorbereitungszeit mit „drei guten Turnieren“ (Gudmundsson) nur die zwei Torhüter Goran Stojanovic und Tomas Svensson, dazu Linkshänder Krzysztof Lijewski und der junge Linksaußen Niklas Ruß (20), der zudem mit einem Zweitspielrecht für den Drittligisten SG Leutershausen auflaufen wird. „Niklas Ruß wird teilweise bei uns spielen und hautsächlich bei uns trainieren, in Zusammenarbeit mit Leutershausen“, sagte Gudmundur Gudmundsson. In der Vorbereitung fehlt der flinke Außen allerdings, weil er bei der Junioren-WM in Griechenland im Einsatz ist, wo der deutsche Nachwuchs bisher seine Spiele gegen Benin (41:22) und Russland (27:22) gewonnen hat.
Mit Prognosen, wie die neue Saison 2011/2012 laufen könnte, hielt sich „Gudmi“, der sich selbst als handballverrückt bezeichnet, gestern zurück: „Wir müssen schauen, wie die Vorbereitung läuft, aber wir haben gute Spieler bekommen…“ Erste Eindrücke kann er sich beim eine Woche dauernden Trainingslager im Schwarzwald machen.
Den Optimismus des Trainers scheinen auch die Löwen-Fans zu teilen, denn obwohl der Spielplan noch nicht fix ist, läuft der Dauerkartenverkauf ähnlich wie im Vorjahr, der Zuschauerschnitt soll sich gegenüber dem letzten Spieljahr von 8050 auf 9000 erhöhen. „Wir sind in der Vorbereitung viel in der Region unterwegs, um Werbung in eigener Sache zu machen“, sagt Geschäftsführer Thorsten Storm.
Von Hasso Waldschmidt