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Die Löwen bleiben weiter im Rennen (RNZ)

Nach einem 31:27 gegen Celje sind die Rhein-Neckar Löwen auf Achtelfinalkurs

St. Leon-Rot. Mit Druck kennen sie sich bei den Rhein-Neckar Löwen aus. Den haben Uwe Gensheimer und Co. Woche für Woche, Spiel für Spiel. Gestern war der mal wieder groß. Denn in der Gruppenphase der Champions League warten auf die Badener eigentlich nur noch Endspiele. Oder anders: Soll eine gute Ausgangslage für die K.o.-Runde geschaffen werden, zählen nur noch Siege. Die Vorgabe gegen den RK Celje war also klar: zwei Punkte mussten her. Egal wie. Und das gelang letztlich: Mit einer 27:31 (15:13)-Pleite wurden die Gäste auf die Heimreise geschickt.

Doch bei all der Freude über die beiden Zähler, berauschend war’s nicht. Co-Trainer Olli Roggisch sah es ähnlich. Der pustete danach kräftig durch: „In der ersten Halbzeit hat nicht sonderlich viel bei uns geklappt, das müssen wir normalerweise deutlich besser lösen.“ Sagte es und wurde deutlicher: „Also ein schönes Spiel war es sicher nicht von uns. Es lief fast so, wie zuletzt gegen Lemgo.“

Die Löwen starteten konzentriert und leicht verändert. Trainer Nikolaj Jacobsen rotierte: Stefan Sigurmannsson und Mads Mensah wirbelten auf der Platte, Uwe Gensheimer und Kim Ekdahl du Rietz regenerierten auf der Bank. 4:1 stand es nach fünf Minuten. Locker und leicht sah das aus. Bis, ja bis, die Löwen begannen, Gäste-Keeper Matevz Skok warm zu werfen. Drei, vier Würfe in Serie wurden in den Sand gesetzt.

Und Celje? Das ließ sich nicht zweimal bitten, pirschte sich heran, zuerst auf 4:5, wenig später fiel gar der Ausgleich zum 6:6. Trainer Nikolaj Jacobsen tobte, wedelte wild mit den Armen durch die Luft . Genutzt hat es nichts, demnach tat er das einzig Richtige. Er knallte die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch: Auszeit! Eine Standpauke, 60 Sekunden lang. Und der Däne fand die passenden Worte: Danach rollte der Löwen-Express wieder. Letztlich war es aber nur ein kurzes Zwischenhoch: Celje schlug zurück, glich erneut aus und legte kurz darauf gar auf 13:11 vor (25.). Lediglich der Pausenstand stimmte positiv, denn das 13:15 lag noch im Rahmen.

Ein Feuerwerk sollte es nach dem Wechsel werden. Eben so, wie schon so häufig nach durchwachsenen Auftritten in den ersten 30 Minuten. Aber diesmal war da zunächst kein Aufbäumen erkennbar. Letztlich half dann aber Torhüter Niklas Landin. Der Hexer war plötzlich hellwach, parierte und parierte, hatte somit großen Anteil am Ausgleich zum 19:19. Und der Jubel wurde noch größer, denn jetzt waren die Löwen im Spiel. Kämpften aufopferungsvoll, bissen zu, krallten sich die beiden so wichtigen Punkte in der Königsklasse.

Schon am Samstag geht es für die Löwen um 19 Uhr bei der MT Melsungen weiter. Ex-Löwentrainer Michael Roth hat dort ein Team formiert, das an einem guten Tag jeden in der Liga schlagen kann. Die Jacobsen-Sieben trifft in Melsungen zudem auch auf ihre Zukunft, zumindest auf einen Teil davon: Die Löwen spielen gegen Mikael Appelgren, ihren künftigen Torhüter, der sich nach Informationen dieser Zeitung bereits seit Wochen mit den Badenern einig ist und im Sommer 2015 eine Ausstiegsklausel bei den Hessen besitzt. Die RNZ berichtete bereits exklusiv.

Löwen: Schmid 4, Gensheimer 5/2, Sigusmannsson 2, Myrhol 3, Mensah 1, Groetzki 1, Reinkind 1, Guardiola 4, Petersson 7, du Rietz 3.

Zuschauer: 1686

Von Daniel Hund