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Die Löwen ganz souverän (RNZ)

Minden. Die Sorgenfalten waren bei Gudmundur Gudmundsson, dem Trainer der Rhein-Neckar Löwen, gestern nicht zu übersehen. Nachdenklich betrat er die Kampa-Halle in Minden. Das hatte seinen Grund: Neben den Langzeitverletzten musste der Isländer kurzfristig auch auf Abwehrspezialist Nikola Manojlovic und Rückraum-Ass Sergei Gorbok verzichten. Geklappt hat’s mit dem dritten Saisonsieg im dritten Spiel trotzdem: Die Badener warfen einen souveränen 30:20 (13:11) Erfolg heraus. „Unglaublich, was wir trotz der Verletzungen geleistet haben. Damit habe ich im Vorfeld nicht gerechnet“, erklärte Gudmundsson.

Die Löwen begannen konzentriert, errichteten am eigenen Kreis ein Abwehr-Bollwerk und erarbeiteten sich in der Offensive eine Chance nach der anderen. Der Lohn: Nach elf Minuten stand es 7:4. Für die Löwen, gegen Minden. Und so ging es weiter. Auch dank Niklas Landin. Der Löwen-Keeper hexte erneut auf einem ganz hohen Level. Er vereitelte etliche hundertprozentige Möglichkeiten der Hausherren. Darunter auch einen Siebenmeter. Kurz vor der Pause kam Minden aber doch noch gefährlich auf: Plötzlich lagen die Gelben nur noch mit 12:11 in Führung, ehe Andy Schmid, der Spielmacher der Löwen, zwei Sekunden vor der Pausensirene das 13. Tor nachlegte.

Nach dem Seitenwechsel rückte dann einer in den Fokus, der ansonsten eher „Bankangestellter“ ist: Michel Abt. Der Nachwuchs-Mann sprang ein, bescherte den Etablierten die eine oder andere Verschnaufpause. Und der Blondschopf war mehr als ein Lückenfüller; er zeigte eine starke Leistung, deckte die Mitspieler mit Bällen ein und schirmte das eigene Tor ab. Oder traf einfach selbst. So wie in der 46. Minute, als er Mindens Torhüter Jens Vortmann mit einem Aufsetzer zur 20:15-Führung überlistete.

Matchwinner waren letztlich aber zwei alte Bekannte: Kapitän Uwe Gensheimer, der es auf zehn Treffer brachte, und Torhüter Niklas Landin, der mit 22 Paraden seine Extraklasse eindrucksvoll demonstrierte.

Mittlerweile wurde übrigens auch das erste Champions League-Heimspiel der Löwen terminiert. Sie treten am 19. September im Harres in St. Leon gegen Zaporozhye an.

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 3, Gensheimer 10/4, Sigurmansson 1, Myrhol 5, Groetzki 4, Karason 1, Abt 3, G. Guardiola 1, du Rietz 2. 

Von Daniel Hund und L. Schmitt