Veröffentlichung:

Die Löwen schaffen in Kiel das scheinbar Unmögliche (RNZ)

Kiel. (HW) Die Rhein-Neckar Löwen tanzen weiter auf drei Hochzeiten. In der Bundesliga sind sie noch im Titelrennen, in der Champions League haben sie das Achtelfinale erreicht und gestern haben sie sogar das unmöglich scheinende möglich gemacht: Die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson hat im Pokal-Achtelfinale die Kieler „Zebras“ erlegt und 32:30 (16:14) gewonnen und steht damit damit im Viertelfinale. Und der Erfolg war sogar hochverdient. Das stellte sogar THW-Trainer Gislason fest: Der Angriff und die Abwehr der Löwen war besser. Wir waren einfach nicht gut genug.“ Nur noch ein Sieg fehlt nun den Löwen also och, um ins Final Four einzuziehen. „Das ist eine Sensation. Unglaublich, hier in Kiel zu gewinnen. Das gibt uns viel Selbstvertrauen für die nächsten Wochen“, sagte Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki.

Zweiter gegen den Vierten, Rekordmeister gegen den EHF-Pokalsieger: Im DHB-Pokal wurde den Rhein-Neckar Löwen mit dem THW Kiel den denkbar schwersten Gegner zugelost – dass dieses Spiel dann auch noch im Norden, bei den Kielern ausgetragen wurde, machte die Sache natürlich nicht einfacher.

Zum einen waren die Kieler seit einem Jahr in eigener Halle ungeschlagen, zum anderen hatten sie im DHB-Pokal zu Hause seit sage und schreibe 23 Jahren kein Spiel mehr verloren. Und das Spiel wurde den Erwartungen gerecht, war hochklassig und spannend.

Die Löwen wussten also was sie erwartet und entsprechend konzentriert gingen sie in das Achtelfinalspiel. Trafen vorne, deckten gut und Torhüter Nikals Landin hatte ganz im Sinne von Trainer Gudmundur Gudmundsson einen Sahnetag erwischt und wehrte bis zur Halbzeit zehn Bälle ab. Zwar traf der Kieler Palmarsson im ersten Durchgang ganze sechs Mal während Torjäger Jicha leer ausging, doch bei den Löwen war der wiedergenesene Alexander Petersson ebenso wie Kim Ekdahl du Rietz fünf Mal. Resultat: Trotz dreimaliger Unterzahl führten die Löwen zur Halbzeit mit 16:14. Ein Zeichen, dass die Mannschaft von Gudmundur Gudmundsson auf höchstem Niveau mithalten kann.

Und so blieb es auch im zweiten Durchgang. Mit bis zu fünf Toren führten die Rhein-Neckar Löwen, und in der Kieler Halle wurde es ganz ruhig. Nur in den letzten Minuten wackelten die Gäste etwas, als nach zwei leichten Fehlern im Angriff die Kieler mit Gegenstößen auf 29:30 herankamen. Patrick Groetzki gelang daraufhin ein ganz wichtiges Tor zum 31:29: Die ersehnte Vorentscheidung.

Weiter geht es erneut im Norden, am Samstag um 15 Uhr beim HSV Hamburg. Ein Bundesliga-Spitzenspiel, in das die Rhein-Neckar Löwen nach dem Sieg in Kiel mit breiter Brust gehen können.

Löwen: Groetzki 5, Petersson 8, Gensheimer 6/4, Schmid 2/1, du Rietz 6, G. Guardiola 1, Myrhol 5.

Stenogramm: 0:1, 2:3, 3:6, 7:7, 8:10, 11:13, 14:14, 14:16 (Halbzeit), 14:18, 20:23, 21:25, 23:28, 27:30, 29:30, 30:32 (Endstand).