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Die Löwen sind gewarnt (Lampertheimer Zeitung)

In Wetzlar sind auch schon Hamburg und Flensburg-Handewitt gestolpert

(br). Und wieder geht es in Richtung Norden: Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen wollen am heutigen Mittwochabend um 20.15 Uhr beim Tabellensiebten HSG Wetzlar ihren ersten Platz in der Bundesliga verteidigen. Nach dem letztwöchigen Remis beim TuS Nettelstedt-Lübbecke sind die Mannheimer gewarnt. Coach Gudmundur Gudmundsson hofft, dass sein Team von der ersten Minute an konzentriert zu Werke geht.

Der klare Sieg im EHF-Cup gegen Motor Zaporozhye hat in Mannheim wieder für gute Stimmung gesorgt. „Wir haben erstmals nach der WM-Pause über 60 Minuten lang sowohl in der Abwehr als auch im Angriff sehr gut gespielt“, befand Gudmundsson. Doch die Mittelhessen dürften ein anderes Kaliber als der letzte Gegner der Löwen sein. Wetzlar spielte bislang eine sehr gute Saison. Im Dezember belegte die HSG, die von Kai Wandschneider trainiert wird, sogar den fünften Rang. Dann aber sorgte eine Niederlagenserie dafür, dass das Überraschungsteam der bisherigen Saison in der Tabelle nach unten rutschte. Erst mit dem 29:26-Erfolg gegen den MT Melsungen beendete Wetzlar den Negativtrend.

Vor allem in eigener Halle zeigte die HSG starke Leistungen. Die Top-Teams der Liga taten sich in der RITTAL-Arena mächtig schwer. Der HSV Hamburg verlor gegen Wetzlar mit 26:33, und die SG Flensburg-Handewitt ließ beim 31:31 ebenfalls Federn. Der aktuelle Ligazweite THW Kiel, der derzeit nur einen Punkt Rückstand auf die Löwen aufweist, kam in Wetzlar gerade noch mit einem blauen Auge davon. Die Zebras gewannen bei der HSG mit 27:26. „Dort zu spielen, ist unangenehm. Wetzlar bekommt viel Unterstützung von den eigenen Fans“, weiß auch Gudmundsson und betont: „Nach der schlechten Phase scheint sich Wetzlar wieder gefangen zu haben.“

Die Löwen müssen weiter auf Kapitän Uwe Gensheimer verzichten, der im Aufbautraining langsam Fortschritte macht. Der Isländer Alexander Petersson gab grünes Licht. Der Rückraumspieler war in der Begegnung gegen Zaporozhye umgeknickt und nicht mehr eingesetzt worden.

Bei Wetzlar freut sich unterdessen Kapitän Michael Müller sehr auf das heutige Spiel. Der ehemalige Nationalspieler wechselte 2012 von den Löwen zu den Mittelhessen und sagt imVorfeld der Partie: ,,Begegnungen gegen die alten Mitstreiter sind immer sehr emotional. Ich freue mich schon auf die Partie, da ich viele Freunde wiedersehe.“ Mit Steffen Fäth steht ein zweiter Spieler, der in der jüngsten Vergangenheit das Trikot der Mannheimer trug, im Kader von Wetzlar. Das Hinspiel in Mannheim entschieden die Löwen mit 31:29 für sich. Schon damals leistete Wetzlar großen Widerstand. „Ein Selbstläufer wird das nicht“, ist sich Gudmundsson sicher, dass es auch heute wieder eine spannende Begegnung werden wird.