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Die Löwen stürmen Elsenfelder Festung (RNZ)

Ein schweres Pokalspiel hatten die Rhein-Neckar Löwen in der zweiten Runde des DHB-Pokals erwartet, und Manager Thorsten Storm sprach davon, dass es nicht einfacher werde und meinte damit die Niederlage im Punktspiel gegen Hannover. Doch es sollte anders kommen: Obwohl die Löwen zum Saisonstart nur mit Mühe beim TV Großwallstadt gewinnen konnten, überrollten sie gestern den Rivalen in Elsenfeld und siegten mit 34:22 (16:10). Vor allem bei Michael Müller durften sich die Teamkameraden bedanken, denn der Halbrechte warf die Löwen bereits im ersten Durchgang nach vorne und demoralisierte die Großwallstädter. „Alle haben sich diesmal richtig reingehängt und konzentriert“, durfte Storm nach dem Spiel aufatmen.

War die 32:33-Niederlage zuletzt in Hannover laut Manager Thorsten Storm „Kopfsache“, so zeigten sich seine Löwen in der Handball-Halle in Elsenfeld konzentriert und zielgerichtet. Denn im Pokal gibt es keine Möglichkeit, eine Niederlage wieder wettzumachen. Hier heißt es Alles oder Nichts. Und genau das schien sich die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson zu Herzen genommen zu haben. Schließlichwollenalle Spieler unbedingt nach Hamburg – zum Final Four. So wie traditionelljedes Jahr.

Die große Frage war allerdings, wie sich der Ausfall des verletzten Rückraumschützen Krzysztof Lijewski auswirken würde. Schließlich war der Pole beim Sieg gegen Großwallstadt vor zwei Wochen erfolgreichster Werfer der Löwen. Aber da ließ Michael Müller gar keine Zweifel aufkommen: Der ehemalige Großwallstädter spielte wie befreit auf. Die Tatsache, dass sein Konkurrent fehlte und er quasi eine „Einsatz-Garantie“ hatte, brachte dem Linkshänder Sicherheit und Spielfreude zurück. Im ersten Durchgang erzielte Müller mit acht Treffern die Hälfte aller Löwen Tore. Ein ums andere Mal düpierte er die Heimabwehr, strahlte eine enorme Gefahr aus und war Garant für die Sechstoreführung beim Seitenwechsel, die schon eine Vorentscheidung bedeutete. „Ich hoffe, dass er viel Selbstvertrauen gesammelt hat für die weiteren Spiele“, freute sich ThorstenStormüber die Leistung seines Rückraumspielers.

Obwohl Großwallstadt in eigener Halle spielte, bäumte sich die Mannschaft nicht mehr auf und der Widerstand brach in der zweiten Halbzeit völlig zusammen – die Löwen zogen mühelos zum 32:20-Sieg davon.

Bereits am Samstag geht es die Löwen wieder auf die Jagd. und erwarten um 15 Uhr den THW Kiel.