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Die neuen Leiden des Goran Stojanovic
Lachen kann Goran Stojanovic nur, wenn ihn die Physiotherapeuten der Rhein-Neckar Löwen ein wenig aufmuntern. Den 39:29-Testspielsieg des Handball-Bundesligisten beim BW-Oberligisten TV Germania Großsachsen verfolgt der Neuzugang als Zuschauer. Wieder einmal. Erst ein einziges Mal konnte der Montenegriner das Trikot der Löwen überziehen – und zwar beim Mannschaftsfoto. Auch heute, wenn die Badener beim Heide-Cup gegen Kadetten Schaffhausen spielen, wird er nicht dabei sein.
Im Mai wurde der Torwart an der Bandscheibe operiert, seitdem arbeitet er an seinem Comeback. Beim Test in Großsachsen kauert der ehemalige Gummersbacher auf einer Bank neben dem Tor. Dabei würde er doch viel lieber zwischen den Pfosten stehen. Stojanovic sieht traurig aus, aber keinesfalls mutlos. „Mir geht es momentan nicht so gut, vielleicht ist noch eine zweite Operation notwendig. Ich habe nach wie vor Schmerzen im Rücken“, verrät der 34-Jährige, was ihn bedrückt.
Eigentlich wollte der Torwart im September auf die Bundesliga-Bühne zurückkehren, endlich wieder hexen, die Gegner mit seinen Paraden zur Weißglut bringen. Doch nun droht ein längerer Ausfall, wie auch Trainer Gudmundur Gudmundsson bestätigt.
Stojanovic selbst will von diesem Horrorszenario momentan nichts wissen. Auf eine Verlängerung der Leidenszeit kann er gut und gerne verzichten. „Ich werde kämpfen und will nicht noch weitere vier Monate aussetzen“, sagt der Schlussmann und kündigt an, in der nächsten Woche ins Mannschaftstraining einsteigen zu wollen: „Dann werden wir sehen, wie der Rücken reagiert. Ich möchte dem Team so schnell wie möglich helfen. Wann ich jedoch mein Comeback feiern kann, ist nur schwer zu sagen.“
Bei einer erneuten Operation würde der 1,92-Meter-Mann in diesem Jahr möglicherweise nicht mehr spielen, was für Stojanovic ein weiterer herber Rückschlag wäre. Die Situation ist für ihn ohnehin doppelt bitter. „Ich bin neu bei diesem Klub und will zeigen, was ich kann. Doch das darf ich nicht, was mir schwerfällt“, gesteht der Neuzugang, der mit seiner Familie in Heidelberg ein Zuhause gefunden hat und sich dort richtig wohl fühlt.
Auch von seinen neuen Kollegen ist der 34-Jährige begeistert, er sei toll aufgenommen worden. Mit dem Wechsel von Gummersbach zu den Löwen, erzählt der Keeper, habe er die richtige Entscheidung für seine Karriere getroffen: „Die Zeit beim VfL war schön, ich habe drei Titel in fünf Jahren gewonnen. Aber jetzt spiele ich bei einem noch größeren Klub.“ Und mit dem verfolgt der Montenegriner ehrgeizige Ziele, auch wenn er sich keine Kampfansagen entlocken lässt. „Es ist nicht so einfach, Meister zu werden. Wir wollen mehr Punkte holen als in der vergangenen Saison“, sagt Stojanovic, der zweifelsohne zum Erfolg der Löwen so schnell wie möglich seinen Beitrag leisten will.
Von Marc Stevermüer