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Die Reise nach Russland

Löwen treten am Samstag bei St. Petersburg HC an

Die letzte Auswärtsreise während der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League steht für die Rhein-Neckar Löwen an. Die Gelbhemden gastieren am Samstag um 17 Uhr deutscher Zeit (live bei Eurosport) bei St. Petersburg HC.

„Vielleicht“, sagt Alexander Petersson, „vielleicht haben wir sogar ein bisschen Zeit, die Stadt anzuschauen. Sie soll ja sehr schön sein.“ Halt. Nicht, dass der falsche Eindruck entsteht. Die Löwen machen sich nicht zu einer Vergnügungstour nach Russland auf, sondern zu einem Handballspiel der VELUX EHF Champions League. Allerdings zu einem Handballspiel, in dem es um nicht mehr besonders viel geht. Denn die Badener haben sich schon vor Weihnachten das Ticket für das Achtelfinale gesichert, seit letztem Wochenende ist auch klar, dass sie mindestens den zweiten Platz in der Champions-League-Gruppe A belegen werden. Und noch den Sprung auf Rang eins in dieser zu schaffen, ist zwar nicht unmöglich – aber fast unmöglich. Denn MKB Veszprem, das die Gruppe bei noch zwei ausstehenden Spielen mit drei Punkten vor den Löwen anführt, müsste dann in den beiden ausstehenden Partien gegen Croatia Zagreb und gegen HC Motor Zaporozhye jeweils stolpern. Mit Blick auf die bisherigen Auftritte des ungarischen Serienmeisters in dieser Spielzeit eher unwahrscheinlich.

So also wartet auf die Löwen ein Spiel, bei dem es um nicht mehr so wirklich viel geht. „Es ist wie ein Trainingsspiel. Nur eben mit seriöser Bedeutung“, sagt Petersson, am Mittwochabend beim Sieg im baden-württembergischen Derby gegen Frisch Auf Göppingen (42:31) mit neun Toren der erfolgreichste Schütze der Gelbhemden. Das Hinspiel hatten die Löwen souverän mit 31:17 gewonnen. Die Russen stehen mit gerade einmal einem Punkt am Tabellenende der Champions-League-Gruppe A und haben keine Chance mehr, das Achtelfinale noch zu erreichen.

Fast schon anstrengender als das Spiel an sich, könnte da die Reise nach Russland für die Löwen werden. Bereits gegen fünf Uhr am Freitagmorgen brach der Löwentross auf, erst am Sonntag werden die Badener wieder zurück in Kronau sein. „Die Reise und die Kälte werden nicht einfach“, glaubt Petersson. Trotzdem freut sich der Isländer auf die Partie gegen St. Petersburg. So wie momentan auf jedes Spiel. „Meiner Schulter geht es wieder besser, es hat mir gut getan, die Zeit während der Europameisterschaft zum Regenerieren zu nutzen“, erzählt der Rückraumspieler. Petersson war im Sommer an der Schulter operiert worden, verpasste die Spiele zu Saisonbeginn und musste nach einer kurzen Rückkehr aufs Parkett nochmal ein paar Spiele aussetzen.

Sein Trainer Gudmundur Gudmundsson freut sich, die Partie gegen St. Petersburg dafür nutzen zu können, um einigen Spielern viel Einsatzzeit zu geben, die in den vergangenen Wochen, beispielsweise wegen Verletzungen oder Trainingsrückstand, nicht so viel spielen konnten. „Wir nehmen die Partie natürlich ernst und wollen gewinnen“, sagt der Isländer. „Aber ich werde die Belastung für einige Spieler schon dosieren und viel durchwechseln.“