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Die Rhein-Neckar Löwen gehen auf Torjagd (RNZ)

Am Samstag ist Eisenach der Gegner – Ein hoher Sieg soll Kiel unter Druck setzen.

Heidelberg. „Das Hinspiel war nicht einfach.“ Thorsten Storm, der Manager der Rhein-Neckar Löwen, blickt dem morgigen Samstag mit gemischten Gefühlen entgegen. Sein Respekt vor Eisenach, das die Löwen um 19 Uhr in Coburg empfängt, ist groß. Denn der Abstiegskandidat hat dem badischen Titelaspiranten in Mannheim alles abverlangt. Uwe Gensheimer und seine Mitspieler lagen damals zur Pause völlig überraschend mit 10:15 in der SAP Arena hinten, ehe die Gelben den Turbo zündeten und doch noch mit 30:27 gewannen.

Diesmal soll das nicht passieren. Im Gegenteil: Morgen ist ein hoher Sieg das erklärte Ziel, um so die schlechtere Tordifferenz (-7) auf das punktgleiche Kiel wieder wettmachen zu können. Storm sagt: „Wenn wir unseren Traum weiter leben wollen, müssen wir dort gewinnen.“

Fakt ist: Mit einem Erfolg würden die Löwen wieder für eine Nacht an der Spitze thronen – und den THW Kiel gewaltig unter Druck setzen. Dass der Titelhamster von der Ostsee am Sonntag nachlegt, ist nämlich durchaus keine Selbstverständlichkeit. Die „Zebras“ erwarten um 15.15 Uhr in der heimischen Sparkassen-Arena die SG Flensburg-Handewitt zum prestigeträchtigen Derby. Champions-League-Halbfinalisten sind dann unter sich. Und Kiel hat mit einem großen Handicap zu kämpfen: Ausnahme-Handballer Filip Jicha ist verletzt. Ein Rückraummann, der nicht zu ersetzen ist. Storm will sich dazu nicht näher äußern, nur soviel: „Filip ist ein toller Spieler.“

Zurück zu Flensburg. Storm ist dort kein Unbekannter. Als Manager führte er die Nordlichter zu einer deutschen Meisterschaft (2004) und zu drei Titeln im DHB-Pokal (2003, 2004, 2005). Der Kontakt zur SG ist seit dieser Zeit nie abgerissen. Tut ihm sein ehemaliger Klub jetzt vielleicht mal einen Gefallen und leistet im Titelkampf mit einem Sieg Schützenhilfe im Nachbarschaftsduell? „Gefallen gibt es im Profisport nicht“, erklärt der Löwen-Macher, „es ist einfach so, dass jeder sein eigenes Spiel gewinnen möchte.“

Die Reise zum drittletzten Saisonspiel beginnt für die Löwen bereits am heutigen Nachmittag. Storm: „Die Mannschaft bricht nach dem Abschlusstraining auf. Ich selbst werde dann am Samstag nach kommen.“

Von Daniel Hund