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Die Rhein-Neckar-Löwen kämpfen sich ins Viertelfinale (RNZ)

Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League feiert der Bundesligazweite einen „fantastischen“ 27:23-Sieg gegen Kielce

Mannheim. Mit Gebrüll feierten die Rhein-Neckar Löwen gestern ausgelassen ihren Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Denkbar knapp schafften sie mit einem 27:23 (16:14)-Sieg im Rückspiel gegen Vive Kielce die nächste Runde, die heute Mittag in Wien ausgelost wird. Nachdem die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson in Polen eine Woche zuvor noch mit 28:32 verloren hatte, waren es die auswärts mehr geworfenen Tore, die den Ausschlag zugunsten der Löwen gaben. „Ein fantastisches Spiel“, befand „Gudmi“, noch sichtlich mitgenommen auf der Pressekonferenz. „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“

Empfangen wurde zunächst Talant Dujshebaev mit gellenden Pfiffen. Der Startrainer von KS Vive Kielce, der im Champions League-Achtelfinal-Hinspiel nach dem Sieg seines polnischen Meisters gegen die Löwen ausgerastet war und Löwen-Coach Gudmundsson körperlich und verbal angegangen war, wurde gestern von Ordnern zu seinem Platz geführt. Die Emotionen kochten also hoch in Mannheim – auch weil für den Bundesligisten der lukrative Einzug ins Viertelfinale auf dem Spiel stand. Vier Tore waren schließlich aufzuholen. Gegen einen bärenstarken Kontrahenten.

Ein Knallerspiel also, das trotz des ungünstigen Termins am Montag 8805 Zuschauer in die SAP Arena gelockt hatte, die ihre Mannschaft mit einem lautstarken Spektakel unterstützten. Und die Löwen-Fans bekamen dann auch die erwartet packende Partie zu sehen. Mit Kampf, großem Einsatz, schönen Toren und Spannung bis zur letzten Minute.

Dabei war er als Kapitän, Uwe Gensheimer lief mit der Mannschaft ein, begrüßte die Zuschauer, spielte aber nicht. Er nahm nur auf der Bank Platz. Wegen seiner Oberschenkelverletzung. Doch immerhin stand auf der linken Seite ja Stefan Sigurmannsson bereit und überzeugte zumindest als sicherer Siebenmeterwerfer. Entschieden wurde das Spiel allerdings nicht im Angriff, wo sich die Löwen allzu viele Schnitzer erlaubten, sondern in der Abwehr – und wieder einmal auch durch Torhüter Niklas Landin, der den Gästen schnell den Zahn zog. Insgesamt 27 Bälle wehrte der Weltklasse-Keeper ab, darunter drei Siebenmeter. „Niklas war in fantastischer Form“, freute sich Gudmundsson. Im Hinspiel war der Däne kein großer Rückhalt gewesen, da musste noch Goran Stojanovic als Schlussmann ran.

Vor allem nach der knappen 16:14-Pausenführung des Bundesligazweiten fanden die Kielcer im Angriff kaum noch ein Mittel, warfen in den ersten zehn Minuten nur zwei Tore. Und bereits in der 32. Minute hatten die Löwen erstmals den Rückstand aus dem Hinspiel egalisiert, konnten jedoch nie vorentscheidend davonziehen. „Es war hart zuzuschauen von der Bank“, atmete auch Gensheimer tief durch. Und Kielce-Coach Dujshebaev wurde mit ohrenbetäubenden Pfiffen verabschiedet.

Löwen-Manager Thorsten Storm buchte übrigens erst gestern Abend nach dem Spiel seinen Flug zur Auslosung nach Wien. Ein Wunschlos hat er nicht. „Viel schwerer als gegen Kielce kann es ja nicht mehr kommen.“

Rhein-Neckar Löwen: Schmid 2/1, Manojlovic 1, Gorbok 2, Myrhol 4, Groetzki 5, Ekdahl du Rietz 4, Sigurmannson 5/4, Petersson 4.

Vive Kilece: Jurecki 5, Tkaczyk 3, Olafsson 2, Chrapkowski 3/2, Aguinnagalde 1, Bielecki 2, Strlek 3, Lijewski 2, Zorman 1, Cupic 1.

Zuschauer: 8805, Spielfilm: 1:2, 3:3, , 7:5, 10:10, 12:10, 16:14 (Hz.), 18:14, 20:15, 24:19, 24:21, 27:22, 27:23 (Endstand)