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Die Rhein-Neckar Löwen zu Gast beim Favoritenschreck (RNZ)

Auf die Löwen wartet am heutigen Mittwoch die nächste Auswärtsaufgabe beim HBW Balingen-Weilstetten

Heidelberg. Als Fan der Rhein-Neckar Löwen hat man mittlerweile traditionell zwei Tabellen im Auge: Das Tableau der Handball-Bundesliga und das Ranking der Champions-League-Gruppenphase. Zwei Statistiken, die derzeit unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine, die nationale, löst Glücksgefühle aus, macht stolz ohne Ende. Ganz oben stehen sie da, die Gelben.

Und die andere? Die erzeugt Bauchschmerzen, frustriert richtig. Dort sind die Löwen nur Dritter. Zwei Pleiten steht nur ein Sieg gegenüber. Weiterkommen werden Uwe Gensheimer und Co. natürlich so oder so. Aber gerade in der Königsklasse ist das Wie entscheidend. Denn gelingt keine gute Platzierung in der Gruppe, droht in der ersten K.o.-Runde sofort ein Hammerlos.

Geschäftsführer Lars Lamadé weiß das. In Panik verfällt er deshalb aber noch lange nicht. Er sagt: „Wir rechnen uns immer noch sehr gute Chancen auf den zweiten Platz in der Gruppe aus.“ Oder anders: Skopje (6 Punkte) sieht er noch in Reichweite, Veszprem (6 Punkte) nicht. „Veszprem hat wirklich eine sehr starke Mannschaft, die zu verdrängen wird schwer“, glaubt Lamadé. Wobei die Löwen (2 Punkte) einen entscheidenden Vorteil haben: Sowohl Skopje als auch Veszprem müssen noch in der SAP Arena ran. Und im „Ufo“ sind die Badener bekanntlich eine Macht.

Allerdings werden die Löwen auch dann wieder ganz andere Voraussetzungen als die Königsklassen-Konkurrenten haben: Während die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen von einer englischen Woche zur nächsten hetzt, haben Veszprem und Skopje meist ein überschaubares Monatspensum: Mehr als fünf Mal stehen sie in der Regel nicht auf der Platte. Ein klarer Vorteil. Lamadé vielsagend: „Wenn man mehr Zeit zum Regenerieren hat, ist das sicher kein Nachteil.“

Zurück zur anderen Tabelle. In der Bundesliga möchten die Löwen heute Abend die Pole-Position verteidigen. Leicht wird es nicht. Um 20.15 Uhr gastieren die Besten aus dem Südwesten bei der HBW Balingen-Weilstetten, die in der letzten Saison eigentlich bereits als Absteiger feststand, dann aber doch noch das Ticket fürs Oberhaus bekam. Und das haben sich die Schwabenpfeile längst verdient: Aktuell ist Balingen Vierter. Selbst der ruhmreiche THW Kiel und der HSV Hamburg strauchelten im HBW-Hexenkessel.

Die Löwen sind also gewarnt. „In Balingen erwartet uns ein tolles und vor allem lautes Publikum“, erklärt Lamadé, „wir müssen sofort bei hundert Prozent sein und Vollgas geben.“ Sorgen macht er sich diesbezüglich aber nicht wirklich. Schließlich stimmte die Einstellung zuletzt immer. Andererseits sind die Strapazen in dieser Woche schon extrem: Erst am Montag landete der Löwen-Tross am Frankfurter Flughafen, kehrte aus Mazedonien zurück. Und nun gilt es schon wieder auswärts die Zähne zu zeigen. Da kann man schon mal etwas müde sein! „Natürlich gefällt uns das auch nicht, aber so ist eben der Spielplan“, betont der Löwen-Macher.

Von Daniel Hund