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Löwen setzen Ausrufezeichen

32:27-Sieg im Balinger Hexenkessel

Mit nur einem Tag Vorbereitung nach der Rückkehr vom Champions League-Spiel in Skopje haben die Rhein-Neckar Löwen am Abend ein deutliches Ausrufezeichen in der Bundesliga gesetzt und die Tabellenführung ausgebaut. Beim HBW Balingen-Weilstetten siegte der Spitzenreiter mit 32:27 und hatte die Partie bereits beim 18:11 Halbzeitstand entschieden. Bester Torschütze der Löwen war Kapitän Uwe Gensheimer mit acht Toren.

„Balingen hat mit Kiel und Hamburg zwei Spitzenclubs geschlagen, wir waren also gewarnt und wussten was auf uns zukommt. Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Spiel meiner Mannschaft, wir haben ruhig und diszipliniert aus einer sicheren Abwehr gespielt und sind nicht in Hektik verfallen, das waren die Schlüssel für den heutigen Sieg“, zeigte sich Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem Spiel zufrieden. Hektisch wurde es für die Löwen zunächst nur vor dem Spiel, der Mannschaftsbus der Badener steckte auf der Anreise im Stau, nicht mal eine Stunde blieb den Gelbhemden zwischen Ankunft an der ausverkauften Sparkassenarena und dem Anwurf. Im Spiel waren die Löwen aber direkt angekommen, von Beginn an präsentierte sich der Tabellenführer dann aber hellwach und hoch konzentriert. 

Andy Schmid erzielte per Doppelschlag die schnellen ersten beiden Treffer und nach der ersten Parade von Niklas Landin erhöhte Patrick Groetzki auf 3:0 für den Tabellenführer. Erst nach sieben Minuten erzielte Balingen durch Neuzugang Olivier Nyokas den ersten Treffer, doch die Löwen dominierten weiter die Partie und bauten den eigenen Vorsprung innerhalb der ersten zehn Minuten bis auf 6:2 aus. Balingens Nationalspieler Christoph Theuerkauf war im Anschluss mit einer Zeitstrafe noch gut bedient, als er Mads Mensah im Angriff der Löwen von hinten in den Arm griff. Die Überzahl nutzten die Löwen, um die eigene Führung bis auf 9:4 auszubauen, ehe Balingens Trainer Markus Gaugisch zur ersten Auszeit bat. 

Doch die Löwen spielten eine fantastische erste Halbzeit, sicher in der Abwehr, abgeklärt im Angriff. Keine fünf Minuten nach der ersten Auszeit zog Gaugisch schon die zweite grüne Karte für Balingen. Der Tabellenführer war bereits auf 13:5 enteilt. Einzig Balingens Rückraumshooter Nyokas bekamen die Löwen während des gesamten Spiels nicht in den Griff. Der Franzose traf in der ersten Hälfte bereits sechs Mal und wurde am Ende mit elf Treffern der beste Werfer seiner Mannschaft. Ein weiterer Kritikpunkt beim Tabellenführer bleibt weiterhin das eigene Überzahlspiel: Sechs Minuten in Überzahl gingen in der ersten Hälfte mit 3:3 Toren nur unentschieden aus. Am klaren Spielverlauf der ersten Hälfte änderte aber auch das nichts, zur Pause führte der Spitzenreiter nach einer starken Vorstellung deutlich mit 18:11.

Die zweite Hälfte begann mit einem Strafwurf für Balingen, doch der ehemalige Löwe Denni Djozic, der schon in der ersten Halbzeit einen Strafwurf gegen Niklas Landin vergeben hatte, scheiterte erneut, dieses Mal an Bastian Rutschmann. Uwe Gensheimer machte es besser – der Kapitän der Löwen traf wenig später auch seinen zweiten Strafwurf zum Zwischenstand von 20:12 (34.). In einer hektischen und teilweise überharten zweiten Hälfte behielten die Löwen auch dank dreier Tore von Andy Schmid in Folge jedoch die klare Führung. 5:0 Zeitstrafen für die Gastgeber nach 40. Minuten sprechen deutliche für die harte Gangart des HBW, bei denen sogar Trainer Markus Gaugisch eine Zeitstrafe wegen Reklamierens erhielt. Der Spitzenreiter ließ sich von der giftigen Stimmung in der Halle aber nicht beeindrucken, eine Viertelstunde vor dem Ende führten die Löwen nach einem Heber des sich seit Wochen in Topform präsentierenden Patrick Groetzki weiterhin deutlich mit 27:19. Umso bitterer dann die 55. Minute: Nach einem Zusammenprall mit Niklas Ruß verdrehte sich ausgerechnet Groetzki beim Sprung in den Kreis den Fuß und musste anschließend verletzt vom Feld. Die Partie, die in der Schlussphase völlig unnötig an Härte zunahm, endete zum Glück bereits wenig später mit einem 32:27 (18:11)-Erfolg für den Tabellenführer.

HBW Balingen-Weilstetten – Rhein-Neckar Löwen 27:32 (11:18)

HBW Balingen-Weilstetten: Ristanovic, Asanin; König (4), Foth, Nyokas (11), Thomann, Vasilakis (1), W. Strobel, Theuerkauf (5/1), M. Strobel (4), Hausmann (2), Djozic, Ilitsch, Ruß

Rhein-Neckar Löwen: Landin, Rutschmann (27.- 42.); Schmid (7), Gensheimer (8/3) , Kneer, Suton (n.e.), Sigurmannsson (n.e.), Myrhol (1), Mensah (2), Groetzki (6), Reinkind (2), Guardiola (2), Petersson (4), Ekdahl du Rietz (n.e.)

Trainer: Markus Gaugisch – Nikolaj Jacobsen

Schiedsrichter: Marcus Hurst / Mirko Krag

Zuschauer: 2350 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 8 – 2

Siebenmeter: 3/1 – 3/3

HBW Balingen-Weilstetten: Djozic scheitert an Landin und an Rutschmann

Strafminuten: Theuerkauf (2), W. Strobel (2), Ruß (2), Foth (4), Gaugisch (2), Ilitsch (2), Thomann (2) – Gensheimer (2), Myrhol (2)

Spielfilm: 0:3 (6.), 2:6 (10.), 4:9 (15.), 5:13 (19.), 8:15 (25.), 11:18 (HZ), 14:20 (35.), 19:26 (43.), 22:28 (53.), 27:32 (EN)

Beste Spieler: Nyokas – Groetzki, Schmid