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Die richtigen Lehren gezogen? (RNZ)

Nach der Niederlage beim Bergischen HC erwarten die Löwen FA Göppingen im Spitzenspiel

Kronau. Gestern Nachmittag trainierten die Bundesliga-Handballer der Rhein-Neckar Löwen in Kronau – erstmals wieder alle gemeinsam nach der ersten Saison-Niederlage am Samstag vor einer Woche beim Bergischen HC. Dazwischen waren einige Akteure bei verschiedenen Nationalmannschaften, der Rest bekam ein paar Tage frei. Vor dem Spitzenspiel morgen (19 Uhr, SAP Arena) gegen Frisch Auf Göppingen sollten die Akkus aufgeladen werden, mental und körperlich.

Nikolaj Jacobsen nutzte die Gelegenheit und flog für ein paar Tage nach Dänemark zu seiner Familie. „Das hat gut getan. Es war schön, die Kinder und meine Frau ein paar Tage um mich zu haben“, sagte der Trainer nach der Rückkehr nach Leimen, wo er ein Haus bezogen hat. Die Zeit mit den Liebsten half dem Coach auch, die unerwartete und deshalb besonders schmerzhafte Niederlage beim BHC einzuordnen. „Das Leben geht ja weiter, es kommt immer ein neuer Montag“, hat der Däne die erste Niederlage als Trainer der Löwen akzeptiert und hofft, dass seine Spieler und er die richtigen Lehren aus ihr ziehen.

„Wir werden ein bisschen Video machen“, kündigte der Coach vor der gestrigen Einheit an und wollte den Akteuren vor allem das schwache eigene Überzahlspiel noch einmal deutlich vor Augen führen.

„Wir haben das Match in den Überzahlsituationen verloren“, kritisierte er, „und das hat auch etwas mit Konzentration zu tun“.

Gegen Göppingen, da ist sich Jacobsen sicher, werden sich die Badener deutlich steigern müssen, schließlich steht Frisch Auf nach einem formidablen Start direkt hinter den Löwen auf dem zweiten Tabellenplatz. „Göppingen hat eine sehr gute Mannschaft und einen wirklich guten Trainer geholt“, lobt Jacobsen. Seinen Kollegen bei Frisch Auf. Magnus Andersson, kennt er aus dessen Zeit bei AG Kopenhagen. Zu dem Schweden hat der Löwen-Trainer freundschaftliche Verbindungen, die am Mittwoch für die 60 Minuten allerdings ruhen werden.

Jacobsen wird darauf bauen, dass Andy Schmid seine Galaform vom zweiten Länderspiel seiner Schweizer gegen Deutschland am Sonntag beibehalten kann. Mit elf Treffern und vielen starken Anspielen sorgte der Löwen-Spielmacher beinahe im Alleingang für das 28:28-Remis der Eidgenossen.

„Ich mache mir darüber gar nicht so viele Gedanken und versuche nur, mein Spiel zu machen“, sagte Andy Schmid und ist sich sicher, dass seine Kollegen und er gegen Göppingen bereit sein müssen. „Das wird eine wegweisende Partie und wir müssen über eine längere Spieldauer unsere Leistung abrufen, wenn wir gewinnen wollen.“

Und dabei wird wichtig sein, ob der Spielmacher auftritt wie mit der Schweiz gegen Deutschland oder mit den Rhein-Neckar Löwen beim Bergischen HC. „Es ist meine Aufgabe, meine Mitspieler gut einzusetzen“, erklärte Schmid selbstkritisch.

Von Michael Wilkening