Veröffentlichung:

Die Serie hält: Löwen holen nächsten Sieg (MM)

MANNHEIM. Der Einsatz stimmte, das Ergebnis auch: In der Handball-Bundesliga haben die Rhein-Neckar Löwen den bisherigen Überraschungsspitzenreiter TuS N-Lübbecke mit 24:19 (12:8) bezwungen. In der dritten Partie gelang der dritte Erfolg, bei einem weiteren Sieg am Freitag in Aschaffenburg beim TV Großwallstadt könnten die Badener sogar die Tabellenführung übernehmen.

Einziger Wermutstropfen: Trotz des gelungenen Saisonstarts fanden lediglich 5321 Zuschauer den Weg in die SAP Arena. Für einen Heimspiel-Auftakt ist das enttäuschend. Die dürftigen Leistungen der vergangenen Saison hat wohl noch längst nicht jeder verziehen. Gestern zählten jedoch vorrangig die Punkte. „Das war ein typisches erstes Heimspiel, die Nervosität hat man der Mannschaft angemerkt. Aber drei Siege aus drei Spielen sind natürlich perfekt“, freute sich Manager Thorsten Storm: „Wir hoffen nun natürlich, dass in Zukunft mehr Fans zu uns kommen.“

Zeigen die Löwen auch in den nächsten Spielen eine Leistung wie gestern, dürfte das in der Tat bald besser werden. Mit Leidenschaft, Herz und Willen agierten die Gelbhemden, spielerische Defizite wurden da gerne verziehen. Es war deutlich zu spüren: Da steht eine Truppe auf dem Feld, die zusammenhält, den Anhängern etwas bieten will.

Die Begegnung begann zerfahren, beide Mannschaften profitierten von ihren guten Abwehrreihen. Alexander Petersson schwang sich mit drei Treffern in der Anfangsphase bis zum 4:3 (11.) zum Alleinunterhalter in der Löwen-Offensive auf. Nach zehn Minuten fanden die Gelbhemden aber häufiger ein Loch in der ostwestfälischen Deckung, der Ball lief schneller und im Tor hielt Niklas Landin seinen Kollegen den Rücken frei. Erst parierte der Däne einen Siebenmeter gegen Tluczynski, dann wehrte er auch Wilkes Strafwurf ab.

Die Löwen kämpften sich ins Spiel, ließen durch Uwe Gensheimer und Zarko Sesum allerdings ebenfalls zwei Siebenmeter ungenutzt. Trotzdem setzten sie sich immer mehr ab, weil im Deckungszentrum Oliver Roggisch und Bjarte Myrhol einen exzellenten Job gegen den eigentlich brandgefährlichen Kreisläufer Frank Løke machten. „Ihn haben wir komplett aus dem Spiel genommen, das war der Schlüssel für den Sieg am Ende“, sagte Storm und ergänzte: „Nach wie vor finde ich unsere Abwehrarbeit überragend.“

Ein 4:0-Lauf brachte den Gelbhemden die 9:4-Führung (21.) und auch danach behielten sie die Spielkontrolle. Der starke Landin parierte gegen Tim Remer den nächsten Strafwurf, insgesamt zeigte der Schlussmann vor der Pause neun Paraden. Ein Rückraumkracher von Kim Ekdahl du Rietz in den Winkel zum 12:8 bildete den Schlusspunkt der ersten Halbzeit. Kurioserweise erzielte der TuS seine ersten vier Treffer nach der Pause per Siebenmeter durch Tluczynki, während Gensheimer erneut vergab. Doch dann zogen die Löwen dank einer vierminütigen Überzahl von 15:12 (39.) auf 18:12 (42.) davon und machten sich mit kompromissloser Abwehrarbeit sowie einem überragenden Landin (21 Paraden) auf den Weg Richtung Arbeitssieg.

Von Marc Stevermüer