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Die Stimmung stimmt

MANNHEIM. Die Rhein-Neckar-Löwen unterbrachen gestern ihre Trainingsarbeit, um bei Sponsor Engelhorn Sports fleißig Autogramme zu schreiben und sich nebenbei den Fans vorzustellen.

Sich und ihre Ziele vielmehr. Die da die gleichen sind wie in der Handball-Saison davor, nämlich der direkte Sprung in die Champions League, endlich ein Endspiel nicht nur zu erreichen, sondern es auch zu gewinnen, und möglichst lange in der Spitzengruppe mitmischen. „Es wäre eine verlorene Saison, wenn wir nichts gewännen“, sagte Olafur Stefansson, der nach seiner Knieoperation noch kräftemäßig aufholen muss, sich aber auf einem guten Weg dahin sieht.

Am Samstag geht es bei HBW Balingen-Weilstetten los, schon am Dienstag (20.15 Uhr) steht das erste Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen an. 10.000 Karten sind dafür bereits verkauft, was gute Stimmung in der SAP-Arena verspricht. Bester Stimmung sind die Schützlinge von Trainer Ola Lindgren auch. Was unmittelbar damit zusammenhängt, dass die vier Neulinge sich nicht nur menschlich bestens ins Team eingefügt haben. „Das sind vom Charakter her alles gesunde Jungs mit Siegermentalität und alle sehr schnell auf den Beinen“, urteilt Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson, der wegen seiner Knieoperation frühestens im November eingreifen kann. Aus eben jener Schnelligkeit von Andy Schmid und Börge Lund im Rückraum, dem Trickreichtum von Rechtsaußen Ivan Cupic und dem Durchsetzungsvermögen Robert Gunnarssons am Kreis leitet Sigurdsson jene Zuversicht auf eine konstanter erfolgreiche Saison ab.

Robert Gunnarsson ist nun der dritte Isländer im Team. „Ich bin nur gekommen, damit ich nicht mehr gegen Oliver Roggisch spielen muss“, sagte der 28-Jährige augenzwinkernd. „Es hilft natürlich, wenn man ein paar Landsmänner im Team hat, aber die anderen sind auch nicht schlecht“, fügte er an. Gunnarsson und Bjarte Myrhol seien wohl das beste Kreisläufer-Paar, befand Abwehrchef Roggisch. Was ihm ein dankbares Schulterklopfen Myrhols einbrachte und Roggischs Hinweis: „Das kostet nachher 50 Euro.“

Andy Schmid („Ich bin froh, dass sich ein Topklub für mich entschieden hat“) und Ivan Cupic treffen in der Champions-League-Qualifikation (3. bis 5. September, Europahalle Karlsruhe) auf ihre Ex-Klubs Bjerringbro-Silkeborg und RK Gorneje Velenje. „Es wird da während des Spiels keine Gefühle oder Zärtlichkeiten geben“, verspricht der Schweizer, der vergangene Saison bester Spieler in Dänemarks erster Liga war. „Wir sind schnell reingekommen, es sind nicht so viele komplizierte Typen hier“, sieht Schmid die Anfangsintegration als gelungen an. Wie auch Börge Lund, der sich, beim THW Kiel vorwiegend mit Abwehraufgaben betraut, bei den Löwen mehr Einsatzzeit in der Offensive erhofft.

Von Dietmar Einzmann

 27.08.2010