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Die Terminhatz geht weiter

MANNHEIM (de). Die Terminhatz der Rhein-Neckar-Löwen geht weiter. Immerhin haben sie sich aber beim 35:25 gegen HBW Balingen-Weilstetten wieder Lust statt Frust verschafft. Am Sonntag (17.00, live, Eurosport) steht der Auftritt in der Champions League beim Chambéry Savoie an.

Die Balinger sind wegen ihrer Kampfkraft bekannt, Trainer Rolf Brack für seine Ideen, genutzt hat es am Dienstag wenig. „Wir sind gleich gut ins Spiel gekommen“, befand Uwe Gensheimer, der wie alle anderen den verschusselten Ausflug nach Veszprem in den Knochen hatte. Mit 17 Toren, darunter alle seine neun mit traumwandlerischer Sicherheit verwandelten Siebenmeter, stellte der Linksaußen einen neuen Klubrekord auf. Bisher hielten den der nach Kielce gewechselte Mariusz Jurasik und der kürzlich im Alter von nur 32 Jahren seinem Krebsleiden erlegene Oleg Velyky mit jeweils 14 Toren in einem Spiel.

Gensheimer wird wohl gegen Chambéry nicht so erfolgreich sein können, lebte er doch auch von der Tatsache, dass seine Mitspieler die Balinger Abwehr in zahlreichen Szenen auseinanderrissen und sich dadurch auf Außen oder wahlweise auch einmal am Kreis jene Löcher auftaten, die der 23-Jährige, aber auch Karol Bielecki nutzten.

Chambéry ist eine andere Marke als Balingen-Weilstetten, wenn auch mit dem Weggang von Daniel Narcisse (THW Kiel) viel Qualität verloren ging. Die Franzosen liegen derzeit in der Liga mit neun Punkten Rückstand auf Montpellier HB auf Rang zwei, auf der europäischen Bühne allerdings lief es bisher nicht besonders. Drei Punkte, einen davon beim 31:31 im Hinspiel gegen die Löwen in Karlsruhe, haben sie gesammelt. Was heißt: Chambéry droht das Achtelfinale zu verpassen, das Trainer Philippe Gardent allerdings auch als „das höchste der Gefühle“ einschätzt. Gardent bleibt die Hoffnung, im letzten Gruppenspiel noch Gast RK Gorenje Velenje aus Slowenien zu überflügeln. Mit einem Sieg gegen die Löwen wäre das Unterfangen einfacher.

Die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren aber will schon am Sonntag den zweiten Platz in der Gruppe B vor Kielce sicherstellen, der erste dürfte an KC Vészprém vergeben sein. Am Dienstag durfte Lindgren mit der Leistung seiner Mannschaft auch ohne die verletzten Grzegorz Tkaczyk, Gudjon Valur Sigurdsson und Bjarte Myrhol zufrieden sein. „Ich fand, es war ein gutes Spiel“, meinte der Schwede. Die Fans meinten das auch. Obwohl nur knapp 5000 den Erfolg gegen Balingen-Weilstetten vor Ort miterleben wollten, herrschte in der halb leeren SAP Arena richtig gute, lautstarke Stimmung. Wegen Gensheimer, Bielecki und Torwart Szmal, aber auch wegen der nie aufsteckenden Gäste.

 25.02.2010