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Dieser Löwen-Fight wird belohnt!
Nach knapper Niederlage in Kiel melden sich die RNL zuhause zurück und feiern mit über 8000 Fans einen hauchdünnen Heimsieg gegen starke Hannoveraner
Was ein Fight in der SAP Arena! Die Rhein-Neckar Löwen zeigen am Sonntag gegen die TSV Hannover-Burgdorf nicht ihr bestes Spiel, kämpfen sich nach Rückstand bravourös zurück und gewinnen 32:31 (13:14). Nach dieser äußerst unterhaltsamen Partie des 9. Spieltages stehen die Löwen in der LIQUI MOLY HBL bei 16:2 Punkten. Die knappe und ärgerliche Niederlage in Kiel ist damit erst einmal vergessen, denn dieser Löwen-Fight wird belohnt!
Lukas Nilsson steht zum ersten Mal seit April dieses Jahres wieder im Löwen-Kader. Oberstes Gebot: Dem frisch von einer langwierigen Achillessehnenverletzung Zurückgekehrten nicht zu früh zu viel zumuten, und so nimmt der schwedische Halblinke erst einmal auf der Bank Platz. Auf dem Feld gibt zunächst Landsmann Albin Lagergren den Ton an. Die ersten drei Löwen-Tore gehen alle auf das Konto des Halbrechten. Dabei vergibt er sogar noch zwei freie Würfe gegen den ebenfalls stark startenden Hannoveraner Schlussmann Domenico Ebner. Lagergrens 3:3 per Gegenstoß nach Joel Birlehms zweiter Parade folgt die erste Löwen-Führung des Abends, welche Halil Jaganjac besorgt (8.). Jetzt wird gezaubert: Traumkombination Lagergren, Juri Knorr, Jannik Kohlbacher: 5:4 (10.). Jaganjac hat einen Geistesblitz für Kohlbacher: 6:5 (13.). Nach den beiden nächsten starken Ebner-Paraden schafft Hannover den Ausgleich zum 7:7 (15.).
Dieser Löwen-Fight wird belohnt! Jaganjac geht voran
Hannovers Veit Mävers mit seinem dritten Tor in Folge holt die Führung zurück zu den Gästen (7:8, 15.). Löwen-Kapitän Patrick Groetzki gleicht aus. Jaganjac mit purem Willen tankt sich durch zum 9:9 (18.). Klar ist zu diesem Zeitpunkt: Das wird das erwartet schwere Stück Arbeit für die Löwen. Wichtig, dass Birlehm beim 9:10 hält und Jaganjac im Gegenstoß das 10:10 erzielt (20.): viertes Tor für das kroatische Kraftpaket. Ausgleich statt Zwei-Tore-Rückstand. Stürmerfoul Hannover – und Knorr mit dem 11:10 bringt die Gelben wieder in Front (22.). Fehlpass Löwen – und Ex-Löwe Marius Steinhauser besorgt den Ausgleich (11:11, 23.). Knorr setzt Kohlbacher in Szene: 12:11 (24.). Es ist eine hochklassige Partie mit tollen Offensivaktionen. Herrlich anzusehen – und genauso schwer einzuschätzen, wer hier die Oberhand gewinnen wird.
Jaganjac mit seinem fünften Treffer hält die Löwen vorne (13:12, 26.). Wichtig, denn in dieser Phase leisten sich die Gastgeber ein paar Unkonzentriertheiten, schenken einige Bälle her. Genauso wichtig die siebte Parade Birlehms gegen TSV-Shooter Branko Vujovic. Löwen-Coach Sebastian Hinze nimmt seine erste Auszeit, will seine Reihen ordnen. Vor allem im Angriff und dort speziell im Ballvortrag läuft längst noch nicht alles rund. Benjamin Helander scheitert an Ebner, der seine achte Parade feiert (29.). Justus Fischer mit einem Wahnsinnstor im Fallen bringt das 13:14. Nach Ebners neunter Glanztat geht es mit dem knappen Rückstand für die Löwen in die Pause.
Durchgang zwei startet mit Mega-Pass von Lagergren auf Kohlbacher (14:14, 31.). Birlehm-Parade Nummer acht schickt Groetzkis zweites Tor zum 15:15 auf die Reise (33.). Fischer und Vujovic bringen die erste Zwei-Tore Führung für die Gäste (15:17, 34.). Ebner pariert gegen Knorr. Erste kritische Phase in diesem Spiel. Jetzt muss die Löwen-Abwehr punkten – doch Michalczik zieht den Siebenmeter gegen Knorr im Duell der ehemaligen Mindener Spielmacher. Gerbl trifft, und kurz darauf erzielt Edvardsson das 15:19 (37.). Gensheimer und Jaganjac halten dagegen (17:19, 38.). Ballgewinn Löwen, Gensheimer zaubert einen Rückhandwurf aus dem Handgelenk – und das im Fallen. Komplett irre! Die Löwen sind beim 18:19 wieder dran! Dieser 3:0-Lauf ist pures Gold wert.
Dieser Löwen-Fight wird belohnt! Edvardsson nicht aufzuhalten
Hannovers Trainer Christian Prokop nimmt seine zweite Auszeit, möchte gegensteuern und den aktuellen Löwen-Lauf brechen. Edvardsson braucht alles Glück der Welt, um mit einem abgefälschten Wurf auf 18:20 zu stellen (39.). In eigener Unterzahl provoziert Filip Kuzmanovski die erste Zwei-Minuten-Strafe für die Löwen (40.). Ärgerlich. Umso schöner die Siebenmeter-Parade Birlehms gegen Maximilian Gerbl (41.). Ebner kontert, kauft Kohlbacher einen Freien ab (42.). Edvardssons siebter Streich stellt auf 19:21, Vincent Büchner verwertet einen Löwen-Ballverlust zum 19:22 (43.). Auszeit Löwen! Jetzt heißt es: Nerven bewahren, zurückfinden zum eigenen Spiel. Verloren ist mit Blick auf die Uhr überhaupt nichts.
Aber: Ebner bleibt Ebner, nimmt Gensheimer einen freien Wurf weg (44.). Hannover hält den Abstand, spielt es vorne extrem schnell und präzise. Glück für die Löwen, dass der überragende Edvardsson nur die Latte trifft. Steal Löwen – und Ebner packt den nächsten Mega-Save gegen Gensheimer aus (22:24, 47.). Auf 41 Prozent Paraden-Quote kommt der Deutsch-Italiener in diesem Moment. Wieder muss es die Abwehr regeln. Im Innenblock verteidigen jetzt Ymir Gislason und Olle Forsell Schefvert, im Tor steht Mikael Appelgren, der direkt seine erste Parade landet (47.). Sein Gegenüber hingegen macht gegen Kohlbacher sein 16. Meisterstück, hält das 22:24 (48.).
Es entwickelt sich ein Kampf auf Biegen und Brechen. Appelgren muss mit Verletzung wieder raus. Birlehm pariert den zweiten Gerbl-Strafwurf (24:25, 51.). Keine Belohnung: Die Löwen verlieren schon wieder einen Ball im eigenen Angriff. Was ein Fight am TSV-Kreis zwischen Kohlbacher, Ilija Brozovic und Bastian Roscheck. Löwen beim 24:26 unter Zugzwang. Kohlbacher findet einen Weg, zieht den Strafwurf. Gensheimer braucht gegen Dario Quenstedt verdammt viel Dusel, streift den Arm des Keepers (25:26, 52.). Zurück in der Abwehr feuert Gislason die mehr als 8000 Löwen-Fans in der SAP Arena an. Auf geht’s in die Crunchtime!
Dieser Löwen-Fight wird belohnt! In der Crunchtime sind die Löwen voll da
Niclas Kirkeløkkes erstes Tor hält die Löwen in Schlagdistanz (26:27, 54.). Technischer Fehler Hannover, Konter Lagergren: 27:27 (55.). Löwen! Löwen! schallt es durch die Arena. Steal Groetzki, Konter Gensheimer: 28:27 (55.). So schnell kann es gehen. Letzte Auszeit TSV. Wer krallt sich diesen so wichtigen Sieg? Lagergren hat Bock, geht ins Eins-gegen-eins zum 29:28 (56.). Birlehm-Parade 13, Pfostenglück, Ballbesitz Löwen. Wieder Lagergren, dieses Mal cool zu Kohlbacher: 30:28 (58.). Vujovic verkürzt (30:29, 59.). Gensheimer bleibt locker in der schnellen Mitte: 31:29 (59.). Mävers trifft per Siebenmeter (31:30, 60.). Zwei weitere Tore später stehen fünf Sekunden auf der Uhr, bei 32:31 für die Löwen. Auszeit Hinze. Jetzt behalten die Löwen die Nerven, den Ball in den Reihen und den Sieg in der SAP Arena! Ja, Löwen, ja!
Rhein-Neckar Löwen – TSV Hannover-Burgdorf 32:31 (13:14)
Löwen: Appelgren (45.-48., 1 Parade), Birlehm (1.-45. und ab 48., 14 Paraden) – Gensheimer (7/2), Kirkeløkke (1), Knorr (2), Helander, Ahouansou, Lagergren (6), Groetzki (3), Forsell Schefvert (1), Michalski, Horžen, Gislason, Jaganjac (6), Nilsson, Kohlbacher (6)
Hannover: Ebner (16 Paraden), Quenstedt – Vujovic (5), Roscheck, Mävers (5/1), Uscins (1), Kuzmanovski (1), Steinhauser (2), Schröder, Edvardsson (8), Gerbl (2/2), Brozovic (3), Fischer (2), Feise, Büchner (1), Michalczik (2)
Trainer: Sebastian Hinze – Christian Prokop
Schiedsrichter: Tanja Kuttler & Maike Merz
Zuschauer: 8106
Strafminuten: Forsell Schefvert (2) – Michalczik (2), Vujovic (2), Kuzmanovski (2)
Siebenmeter: 2/2 – 3/5
Siebenmeter-Paraden: / – Gerbl scheitert an Birlehm (41./50.)
Spielfilm: 0:1, 1:3, 4:3, 6:5, 7:6, 7:8, 9:10, 11:10, 12:11, 13:12, 13:14 (HZ), 14:14, 15:19, 18:19, 18:20, 19:23, 22:24, 24:25, 25:27, 28:27, 30:28, 31:29, 32:31 (EN)