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Dominik Klein erwartet eine „enge und offene Partie“

Heidelberg. Es ist eine Reise ins Ungewisse, ein Kraftakt der Superlative, eine unüberwindbar anmutende Hürde: Heute um 20.15 Uhr kommt es für die Rhein Neckar Löwen knüppeldick. Das Rudel gastiert beim THW Kiel, dem Branchenführer, dem uneingeschränkten Herrscher der Bundesliga. So war es zumindest in den Vorjahren: Die Riesen von der Ostsee waren nicht zu stoppen, holten sich beinahe schon im Vorbeigehen den Titel. Löwen Manager Thorsten Storm hat großen Respekt vor den Nordlichtern. Er sagt: ,,Egal, wer auch nach Kiel reist, er ist immer nur der Außenseiter. Andererseits können wir ganz ohne Druck aufspielen.“ Einer, der beim THW Kiel mittlerweile schon fast zum Inventar gehört, ist Dominik Klein, 25 Jahre alt, Linksaußen von Beruf. Und zwar einer der besten überhaupt. Auch Bundestrainer Heiner Brand schwört auf seinen Weltmeister von 2007. Er weiß, was er an ihm hat: Seine Explosivität, seine Präzision, sein Stellungsspiel. Klein ist ein ganz Großer. Vor dem Knaller Duell zwischen dem Champion und dem ehrgeizigen Herausforderer, der über kurz oder lang die Kieler Thronfolge antreten will, nahm sich ,,Mini“ Zeit für ein RNZ Interview.

Dominik Klein, was für ein Spiel ist gegen die Löwen zu erwarten?
Das ist ganz schwer zu sagen. Es ist erst ein Spieltag gespielt, keiner weiß so genau, wo er steht. Im Supercup haben wir gegen den HSV Hamburg einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Allerdings haben wir nun in Melsungen gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Gegen die Löwen tippe ich auf eine enge und offene Partie.

Aus dem badischen Lager wurden Stimmen laut, die die Favoritenrolle Ihrer Mannschaft zu schieben…
Jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden. Andererseits haben wir in den letzten Jahren immer überzeugt, wenn es daheim gegen die Löwen ging. Wir beherrschten sie stets. Dieses Mal haben wir natürlich das gleiche Ziel. Ich denke, dass unsere tollen Fans das Letzte aus uns heraus kitzeln werden.

Bei den Löwen hat sich einiges verändert. Es wurde mehrere neue Handballer verpflichtet…
Dort tummeln sich nun viele große Namen. Aus meiner Sicht haben sie sich richtig verstärkt. Aber wir schauen in der Regel nicht auf die Gegner. Wir blicken nur auf uns selbst und unsere Stärken.

In Kiel hat sich personell ebenfalls einiges getan. Wie ist das Spielverständnis untereinander?
Teilweise harmonieren wir schon wirklich gut. Aber natürlich sind auch wir noch nicht bei einhundert Prozent. So etwas dauert seine Zeit. Jeder muss die Abläufe kennen: Nur so ist unser schnelles Spiel durchführbar.

Kann der THW Kiel die Liga erneut dominieren?

Wichtig ist, dass wir richtig ins Rollen kommen. Dann kommt die nötige Selbstsicherheit wieder von ganz alleine. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, das wissen wir alle. Wir denken momentan nur von Spiel zu Spiel. Denn in der besten Liga der Welt gibt es keine leichten Gegner.

Wer sind die größten Konkurrenten in diesem Jahr?
Sicherlich der HSV Hamburg, der sich extrem verstärkt hat, und eben die Löwen. Zudem würde ich noch Flensburg und den TBV Lemgo mit ins Boot nehmen.

Es ist noch gar nicht so lange her, da sind Sie an der Schweinegrippe erkrankt, ist wieder alles okay?
Ja. Ich bin wieder voll belastbar. Ich musste mir eine längere Auszeit nehmen. Letztlich ist aber auch die Schweinegrippe eine Grippe wie jede andere auch, die man auskurieren kann.

Die Löwen starten am Sonntag, 4. Oktober (16.30 Uhr), in der Karlsruher Europahalle mit der Partie gegen MKB Veszprem in die Gruppenphase der Champions League. Für die Gruppenphasenspiele der europäischen Königsklasse hat nun der Vorverkauf begonnen. Das Sitzplatz Paket für alle fünf Partien kostet 50 Euro, das Einzel Ticket 12,50 Euro, Kinder von fünf bis zwölf Jahren zahlen fünf Euro.

Von Daniel Hund