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Ein herber Rückschlag für die Rhein-Neckar Löwen

Mannheim. Lange mussten die Fans der Rhein-Neckar Löwen auf ein Bundesliga-Heimspiel in der SAP Arena warten. Fast zwei Monate ist es trotz aller Termin-Hetze her, dass die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren mit 32:25 gegen den TV Großwallstadt siegte. Doch belohnt wurden sie für das lange Warten nicht, denn gestern verloren die Löwen vor 9.133 Zuschauern im Ufo mit 26:30 (13:15) gegen die SG Flensburg-Handewitt – womit die Löwen bei ihrem Kampf um einen Champions League-Platz für die kommende Saison einen herben Rückschlag hinnehmen mussten und zudem bei einem direkten Konkurrenten wieder Hoffnung auf eine Spitzen-Platzierung aufkommen lässt. „Diese Niederlage tut weh. Flensburg hat clever gespielt, das ist ein Rückschlag für uns, wir wollen wenigstens Dritter werden“, sagte der Löwen-Aufsichtsratsvorsitzende Jesper Nielsen.

Dabei begannen die Hausherren im Ufo sehr gut und konzentriert. Die Abwehr stand zunächst sicher, und im Angriff wirbelten die Löwen und trafen fast nach Belieben ins Tor des Flensburger Keepers Dan Beutler, der ja bei den Löwen im Gespräch ist. Der Keeper gestern zur RNZ: „Das will ich nicht kommentieren. Aber das ist ein Traum-Verein und eine Traum-Mannschaft. Man hat hier Riesen-Möglichkeiten…“

Probleme bereitete den Löwen zunächst nur der junge, erst 21 Jahre alte Flensburger Rückraumspieler Oscar Carlén. Dennoch führten sie Mitte der ersten Halbzeit bereits mit 9:5. Doch als Ola Lindgren dann durchwechselte, folgte ein Bruch – vor allem im Angriffspiel. Die Löwen kamen aus dem Tritt, nahmen Würfe aus schlechten Positionen und brachten die Norddeutschen somit wieder ins Spiel zurück. „Wir haben gut angefangen und das Spiel kontrolliert, doch dann zeigte sich Müdigkeit und der Biss hat gefehlt“, meinte Coach Ola Lindgren.

Auch nach der Pause fanden die Löwen nicht mehr in die Begegnung, obwohl sie sich verzweifelt gegen die drohende Niederlage wehrten. Mit bis zu sechs Toren zogen die Flensburger davon, während die Löwen im Angriff zunehmend hilflos wurden. Unrühmlicher Höhepunkt Sekunden vor dem Schluss-Pfiff: Nach einem groben Foul von Michael Knudsen an Müller kam es zu einem wilden Gerangel, woraufhin die beiden und dazu Oscar Carlén die Rote Karte wegen Unsportlichkeit sahen. Nach ihrer langen Termin-Marathon haben die Löwen nun zehn Tage Pause, bis sie am Nikolaustag, dem 6. Dezember, bei Frisch Auf Göppingen zum Landes-Derby antreten müssen.

Löwen: Harbok 1, Bielecki 3, Manojlovic 1, Gudjonsson 4, Stefansson 5/3, Klimovets 1, Myrhol 5, Sigurdsson 3, Groetzki 3.

Flensburg: Carlén 7, Eggert 2/2, Mogensen 4, Lasse 4, Christiansen 4/1, Heinl 3, Pettersson 1, Knudsen 3 Fahlgren 2.

Rote Karten: Müller (Unsportlichkeit)/Knudsen, Carlén (Unsportlichkeit), Mogensen, Heinl (3 x 2 Minuten). Zuschauer: 9.133 Stenogramm: 0:1, 3:1, 5:2, 9:5, 10:7, 10:10, 13:12, 13:15 (Halbzeit), 14:15, 16:17, 17:20, 18:22, 20:22, 20:24, 24:27, 24:30, 26:30 (Endstand).

Von Hasso Waldschmitt

 26.11.2009