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Ein rabenschwarzer Abend für die Rhein-Neckar Löwen (RNZ)

In der Champions League kassieren die Rhein-Neckar Löwen eine 29:32-Niederlage in Kristianstad

Wer oben in der Gruppe dabei sein will, für den gibt es in Kristianstad eigentlich nur eins: gewinnen. Egal wie. Nikolaj Jacobsen, der Trainer der Rhein-Neckar Löwen, wusste das. Und dementsprechend hat er die Gelben vor der Champions League-Partie auch eingeschworen. Auf der Platte war davon dann aber nichts mehr zu spüren. Patrick Groetzki und Co. gingen unter, wurden vom Außenseiter beim 29:32 (12:20) phasenweise regelrecht vorgeführt. „Wir haben die ersten 20 Minuten leider komplett verschlafen“, resümierte Löwen-Geschäftsführer Lars Lamadé, „am Ende haben wir dann Charakter gezeigt. Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir immer 100 Prozent Leistung bringen müssen.“

Ins Spiel gingen die Löwen ersatzgeschwächt. Kapitän Uwe Gensheimer (Grippe) und Abwehrmann Stefan Kneer (muskuläre Probleme) traten die Reise nach Süd-Schweden gar nicht erst mit an. Sicher eine Schwächung, aber keine Erklärung, für das, was dann passierte: Die Löwen legten einen Katastrophen-Start hin. Nach fünf Minuten lagen sie mit 2:5 hinten. Das Löwen-Problem: die Tempogegenstöße der Heim-Sieben. Pfeilschnell schwärmten sie aus, trafen und trafen. Und die Löwen? Bei ihnen fehlte einiges: Aggressivität, spielerischer Glanz – einfach alles. Draußen tobte derweil Jacobsen. Mit knallrotem Kopf bat er zur Auszeit, sprach Klartext. Genutzt hat es nichts. Im Gegenteil: Nach 14 Minuten stand es 4:11. Ein Debakel deutete sich an. In die Pause ging es mit 12:20. Stimmt, schwer vorstellbar, aber wahr. Kristianstad spielte Katz und Maus mit den Löwen.

Jetzt musste eigentlich fast schon ein Wunder her. Doch das blieb aus. Die Löwen probierten es, kamen aber nicht mehr entscheidend ran. Alles in allem war es ein Abend zum Vergessen. Am Sonntag um 17.15 Uhr gilt es den Schalter wieder umzulegen. Dann gastiert Wetzlar in der SAP Arena. 8000 Zuschauer werden dabei sein.

Neues gibt es übrigens in Sachen Gensheimer-Nachfolger. So ist aus dem näheren Umfeld des VfL Gummersbach zu vernehmen, dass die Löwen im Werben um Raul Santos einen großen Konkurrenten bekommen haben: den THW Kiel. Überraschend ist das aber nicht wirklich, schließlich wollte Kiels Geschäftsführer Thorsten Storm, den trickreichen Österreicher schon einmal für die linke Außenbahn. Da war er noch Manager bei den Löwen. Damals lud er ihn zum Vorspielen ins Kronauer Trainingszentrum ein. Ex-Trainer Gudmundsson entschied sich aber für Stefan Sigurmannsson und gegen Santos.

Santos soll in Kiel Dominik Klein ersetzen, dessen Vertrag im Sommer 2016 ausläuft. Die RNZ sprach mit Kleins Manager Marc Rapparlié. Sein Statement: „Dazu müssen Sie den THW fragen. Zur Situation von Dominik will ich zurzeit nichts sagen. Nur so viel: Er steigt so langsam wieder ins Mannschaftstraining ein.“

Von Daniel Hund