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Löwen desolat (BNN)
Niederlage in Schweden
Vor sechs Wochen hatten die Rhein-Neckar Löwen im Bundesligaspiel gegen Frisch Auf Göppingen in 60 Minuten nur 14 Gegentore zugelassen. Gestern dauerte es nur 19 Minuten, bis die Löwen beim Gruppenspiel der Champions League im schwedischen Kristianstad diese Anzahl an Gegentreffern kassiert hatten. Am Ende eines gebrauchten Tages lautete das Ergebnis 29:32 (12:20), womit die völlig indisponierten Löwen ihre zweite Saison-Niederlage quittiert, aber wenigstens ein Debakel verhindert hatten.
Danach hatte es spätestens in der 41. Minute ausgesehen, als Kristian Björnsen mit dem Treffer zum 27:17 die erste zweistellige Führung für die ungemein flinken Gastgeber markierte. Noch fünf Minuten vor der Schlusssirene lagen die Gäste mit sieben Toren im Hintertreffen (24:31). In einer weiteren Auszeit packte Trainer Nikolaj Jacobsen seine Spieler an der Ehre – und die starteten noch einmal eine Aufholjagd. Fünf Tore hintereinander aber reichten nicht, um die Wende noch zu schaffen. Andy Schmid war mit sieben Toren erfolgreichster Löwe.
Der schwedische Meister, der zuvor in der Königsklasse nur sein Auftaktmatch gewonnen hatte, startete mutig und mit schnellen Angriffen. Die Löwen, die auf Kapitän Uwe Gensheimer (krank) und Stefan Kneer (Zerrung) verzichten mussten, kamen nicht mit. Sie verwarfen viele Bälle und sahen sich ein ums andere Mal von den Gastgebern überrannt, die schneller am gegnerischen Kreis waren als die Löwen wieder vor ihrem eigenen Tor. Hinzu kam, dass der sonst so starke Torhüter Mikael Appelgren kaum einen Ball parierte. Nach 14 Minuten stand es bereits 3:11, aber auch die Einwechslung von Torhüter Marco Bitz nützte nichts.
Von Reinhard Sogl
