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Ein schöner Abend für Patrick Groetzki (RNZ)

Leutershausen. Das breiteste Lächeln hatte nach dem Spiel Patrick Groetzki aufgesetzt, schließlich feierte der Rechtsaußen der Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend seine Rückkehr auf das Handballfeld. Nach fünf Monaten Verletzungspause nach einer Meniskusoperation machte Groetzki beim 32:20 (13:7)-Testspielsieg bei der SG Leutershausen seine ersten Gehversuche. „Für mich ist dieses Spiel wichtig gewesen“, sagte der Linkshänder nach der Partie, in der die Trainer viel ausprobierten.

Knapp 400 Zuschauer waren in der Heinrich-Beck-Halle dabei, als Groetzki sich wieder in einem Wettkampfspiel versuchte. Knapp drei Wochen hatte der Nationalspieler bereits mit der Mannschaft trainiert, doch ein Duell mit „echten“ Gegnern ist doch immer eine ganz andere Situation als das Üben mit den eigenen Teamkollegen. Das Knie hielt den Belastungen stand, so dass Groetzki zufrieden in Richtung Kabine marschierte. „Ich konnte zuletzt ohne Schmerzen trainieren und fühle mich gut“, berichtete Groetzki, der schon beim nächsten Bundesliga-Auftritt der Löwen am Samstag in einer Woche gegen Lemgo eine echte Alternative ist. „Ich bin bereit“, sagte er und hat noch ein paar Trainingseinheiten Zeit, um den konditionellen Rückstand auf den Rest des Teams auszugleichen.

Da die Löwen am kommenden Wochenende in der Liga spielfrei sind, war der Test in Leutershausen für Gudmundur Gudmundsson die passende Gelegenheit, um einerseits unter Wettkampfbedingungen einige Dinge auszuprobieren und andererseits Spielern aus der zweiten Reihe Praxis zu verschaffen.

Beides gelang, denn die Löwen gingen zwar – verständlich – nicht an ihre Grenzen, boten aber trotzdem eine gute Vorstellung. Besonders die Abwehr funktionierte und damit zeigte sich auch gestern, dass die Defensive das neue Prunkstück ist.

Im Tor hexte Goran Stojanovic, während Niklas Landin wegen einer Erkältung nicht eingesetzt wurde. Auch Zarko Sesum pausierte wegen einer leichten Blessur am Finger. „Das war eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Gudmundsson, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft einverstanden war: „Die Atmosphäre auf dem Platz hat mir gefallen.“

Zufrieden war auch Holger Löhr. Der Coach des Neu-Zweitligisten SG Leutershausen nutzte die Partie gegen den aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga, um an der Abwehr zu feilen. „Da wollten wir uns verbessern und es war gut, wie wir uns über weite Strecken der 60 Minuten präsentiert haben“, sagte Löhr, der mit seinem Team am kommenden Sonntag beim Mitaufsteiger TuS Ferndorf antreten muss.

„Wir fahren ins Siegerland, um zu gewinnen“, sagte der SGL-Trainer, der mit seiner Mannschaft in der Liga bislang sieglos ist. Gegen die Löwen war seine Mannschaft individuell klar schwächer, zeigte aber dennoch gute Ansätze. Die spielerischen Höhepunkte waren aber den Löwen, und da besonders Spielmacher Andy Schmid, vorbehalten.

SG Leutershausen: Hübe, Peribonio, Wendt – Wetzel (3), Fritsch (3), Kuch (1), Gunst, Spilger (1), Müller, Fortbauer, Ruß (2), Prestel (2), Geppert (3), Gässler, Emgels (2), Kohlbacher (1), Ben, Conrad, Volk (2).
Rhein-Neckar Löwen: Stojanovic, Landin – Schmid (5/1), Gensheimer (6/1), Roggisch, I. Guardiola (4), G. Guardiola (6/1), Gerlich (5), Pettersson (1), Groetzki (1), Ekdahl du Rietz, Myrhol (2),Steinhauser (2), Bitz.

Von Michael Wilkening