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Ein Sieg für die Moral und für die Zukunft

Deutschland feiert mehr als versöhnlichen Turnier-Abschluss gegen Norwegen

Ein Sieg für die Moral und für die Zukunft: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft zeigt zum Abschluss der 28. Weltmeisterschaft eine starke Leistung. Durch das 28:24 (16:13) über Norwegen steht am Ende des Turniers ein guter fünfter Platz, vor allem aber eine positive Entwicklung. Andreas Wolff ist einmal mehr der Matchwinner, hält viele und insbesondere entscheidende Bälle. Am Abend geht es zwischen Spanien und Gastgeber Schweden um Bronze, zwischen Olympiasieger Frankreich und Doppel-Weltmeister Dänemark um Gold. Deutschland hat sich durch das passable WM-Abschneiden einen Olympia-Qualifikations-Platz gesichert.

Das erste Ausrufezeichen der Partie gegen die bis dahin nur von Spanien geschlagenen Norweger setzt – wer sonst? – Andreas Wolff. Mit einem Mega-Reflex hält er den freien Wurf von Petter Overby (3:1, 4.). Im Gegenzug erhöht Lukas Mertens auf 4:1 (5.). Wie schon im Hauptrunden-Duell kommen die Deutschen besser aus den Startlöchern. Beim 4:4 durch Ex-Löwe Harald Reinkind ist Norwegen dann auch voll da (8.). Es ist der rote Faden des Turniers: Deutschland leistet sich zu viele Fehler, sei es im Passspiel, sei es beim Torabschluss. Das 6:5 ist Juri Knorrs 21. Siebenmeter-Tor im 23. Versuch (10.). Eine absolute Granaten-Quote! Dasselbe gilt für Kollege Wolff, der beim 7:5 gegen Kevin Gulliksen seine vierte Parade landet (14.). Knorr legt per Siebenmeter das 8:5 auf, stellt den 3-Tore-Abstand wieder her (15.).

Ein Sieg für die Moral und für die Zukunft – Wolff wieder wunderbar

Mit Fehlwurf und Stürmerfoul bringt man die Norweger gleich zurück ins Spiel (8:7,17.). Stabilität bleibt das Zauberwort. Stark der Einstand des nachnominierten Lukas Stutzke, der das 9:7 und 10:8 markiert (18./19.). Ballverlust Deutschland, Konter Norwegen: Beim 10:10 ist wieder alles offen (19.). Wolff verhindert den Rückstand (20.), pariert gegen Sander Sagosen zum achten Mal (12:10, 24.). Wie stark ist dieser Mann!?! Siebenmeter Barthold? Wolff hält! Es ist der dritte norwegische Siebenmeter – und die dritte Wolff-Parade. Knorr auf der Gegenseite bleibt ebenfalls bei perfekter Strafwurf-Quote, verwandelt seinen vierten Versuch zum 13:11 (27.). In die Pause geht es mit einem verdienten 16:13.

Aus der Pause kommen die Deutschen konzentriert. Rune Dahmke trifft zum 19:14 (34.). Wolff hält gegen Sagosen und Reinkind (35/36.), wenig später hallen „Andi! Andi!“-Sprechchöre durch die Halle (41.). Die 21:15-Führung geht zu einem Gutteil auf das Konto des Weltklasse-Keepers. Vorne leistet man sich nun wieder Fehlaktionen, Norwegen verkürzt auf 23:20 (49.). Hilfe kommt vom Wolff. Und von Bundestrainer Alfred Gislason, der eine Auszeit nimmt (50.). Luca Witzke findet Johannes Golla: 25:20 (53.). Beachtlich, wie sich das DHB-Team gefangen und gefestigt hat. Eine weitere positive Entwicklung in diesem Turnier. Sensationell und (vor-)entscheidend die Parade von Wolff gegen einen Konterversuch beim 26:23 (57.).

Die Entscheidung ist dem beherzten Kai Häfner vorbehalten (27:24, 59.). Nach Wolffs finaler Parade darf gefeiert werden. Dieser fünfte WM-Platz in einem stark besetzten Turnier kann sich absolut sehen lassen.

Bilder: Sascha Klahn / DHB