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Ein Star zum Anfassen

Heidelberg. Kasa Szmal, 31, und der kleine Harzball – das ist eine ganz besondere Beziehung. Manchmal scheint der „Hexer“ der Rhein-Neckar Löwen die Handbälle geradezu magisch anzuziehen. An einem guten Tag gleicht der Torhüter nämlich einer Mauer. Schier unüberwindbar und stark. Die Löwen-Fans wissen das zu schätzen. Sie lieben ihren Kasa, ihren „Hexer“, den bodenständigen Sportsmann. Spätestens seit Mittwochabend hat der Familienvater nun Weltruhm erlangt: Szmal wurde zum Welthandballer 2009 gewählt – die RNZ berichtete bereits. Manche würden nun abheben. Aber Szmal ist anders, ganz anders.

> Wie fühlt man sich als Welthandballer? Riesig, oder?

Natürlich. Ich bin überwältigt, einfach überglücklich. Zugleich aber auch überrascht. Denn damit hätte ich niemals gerechnet. Selbst die Nominierung machte mich ja schon unheimlich stolz. Und nun das! Auf diesem Wege möchte ich mich gerne bei all den Handball-Fans bedanken, die für mich gestimmt haben.

> Wie erfährt man so etwas eigentlich, hat sich jemand vom Weltverband IHF gemeldet?

Zunächst nicht. Mein Freund und Mannschaftskollege Grzegorz Tkaczyk hat es mir am Mittwochmittag am Telefon erzählt. Natürlich habe ich ihm nicht geglaubt. Ich bin sofort ins Internet gegangen, um mich persönlich davon zu überzeugen. Aber da war noch nichts zu finden. Am Abend hatte ich dann Gewissheit. Doch ich bin ehrlich: So richtig kann ich es immer noch nicht glauben. Aber ich werde immer wieder daran erinnert, denn mein Telefon klingelt ständig. Mir haben unglaublich viele Leute gratuliert.

> Mit 31 Jahren gehört ein Torhüter noch nicht zum alten Eisen. Wie lange wird Kasa Szmal noch zwischen den Pfosten stehen?

Wenn ich verletzungsfrei bleibe, kann ich sicher noch sieben, acht Jahre spielen. Wobei mich dieser Titel nun noch zusätzlich motiviert. Ich werde noch mehr arbeiten, ich bin ein Kämpfer.

> Ihr Abschied von den Rhein-Neckar Löwen ist beschlossen. Nur wann es soweit sein wird, ist noch fraglich. Geht es erst 2011 nach Kielce oder schon in diesem Sommer?

Eigentlich war es so gedacht, dass ich schon in diesem Sommer gehe. Aber nur, wenn ein gleichwertiger Ersatz gefunden wird. Und wenn sie mich brauchen, bleibe ich natürlich. Nur eins will ich auf keinen Fall sein: das fünfte Rad am Wagen.

> Morgen um 15 Uhr treten die Löwen bei der HSG Düsseldorf an. Ein leichtes Spiel…

Momentan sicher nicht. Nach der bitteren Niederlage gegen Berlin sowieso. Ich hoffe, dass sich jeder voll reinhängt.

> Apropos Berlin, nach der Heimpleite gegen die Hauptstädter ist Löwen-Trainer Ola Lindgren in die Kritik geraten. Zu Recht?

Sicher nicht. Jeder Spieler sollte die Schuld bei sich suchen. Unser Trainer spielt nämlich nicht mit. Er kann keine Tore werfen und auch keine verhindern.

Von Daniel Hund

 28.05.2010