„Ein Test für die Mannschaft“

Die Rhein-Neckar Löwen spielen am Sonntag in Hannover und erwarten dort einen „sehr, sehr dicken Brocken“

Die Rhein-Neckar Löwen treten am Sonntag um 16.30 Uhr bei der TSV Hannover-Burgdorf an. Cheftrainer Sebastian Hinze spricht von „einem sehr, sehr dicken Brocken“, Rückraumspieler Jon Lindenchrone erwartet einen „Test für die Mannschaft“. Ein Blick auf den Saisonstart zeigt: Ex-Bundestrainer Christian Prokop hat in der niedersächsischen Landeshauptstadt gehobenen Bundesliga-Standard etabliert. Zudem haben die Recken noch eine Rechnung offen mit den Löwen.

Dreimal trafen beide Teams in der vergangenen Saison aufeinander – dreimal setzten sich die Mannheimer durch, darunter im Pokal-Viertelfinale. Dass die Löwen nicht zuletzt wegen der beiden 1-Tore-Siege auch in der Liga vor den Hannoveranern blieben, wird man ebenso wenig vergessen haben. Emotional betrachtet hat die Truppe von Christian Prokop also jede Menge Futter, um sich auf das Duell am Sonntag in der ZAG Arena einzustimmen.

„Ein Test für die Mannschaft“: Recken voller Selbstbewusstsein

An Selbstbewusstsein sollte es den Recken ebenfalls nicht mangeln. Durch zwei deutliche Siege gegen den schwedischen Top-Klub Ystads IF hat man parallel zu den Löwen das European-League-Ticket gebucht, in der Liga Erlangen und Eisenach geschlagen sowie in Gummersbach einen Punkt geholt. Beim spektakulären 33:33 gegen den starken Vorjahres-Aufsteiger machten die beiden Youngsters Martin Hanne und Justus Fischer ein Riesen-Spiel, versenkten jeweils sieben von acht Würfen. Simon Gade, Neuzugang im Recken-Tor, steuerte elf Paraden und eine Top-Quote von über 32 Prozent zum wichtigen Punktgewinn bei.

„Das ist eine sehr starke Mannschaft mit hoher Qualität“, sagt Löwen-Coach Sebastian Hinze. Besonders auffällig seien die „unterschiedlichen Spielertypen vor allem im Rückraum und am Kreis“ sowie ein starkes Torhütergespann. „Dann finde ich, dass sie eine sehr herausfordernde Abwehr spielen, gegen die wir kluge Entscheidungen werden treffen müssen“, so Hinze. Wer konkret diese Entscheidungen trifft, ist mit Blick auf die Personalsituation eine ganz andere Frage.

Jannik Kohlbacher, Ymir Örn Gislason und Philipp Ahouansou verpassten mit leichten Blessuren Teile des Trainings unter der Woche. Die Langzeitverletzten Uwe Gensheimer, Halil Jaganjac, Magnus Grupe und Olle Forsell Schefvert fehlen weiterhin. Und ein ganz neues Gesicht steht vor seiner Bundesliga-Premiere: Andreas Holst Jensen schloss sich unter der Woche den Löwen an, um vor allem den Personalengpass auf Rückraum links, im Innenblock und beim Einleiten des Tempospiels zu entschärfen.

„Ein Test für die Mannschaft“ – und für den Neuen bei den Löwen

Jon Lindenchrone hat mit der über zwei Meter großen Rückraum-Kante bei GOG zusammengespielt und erinnert sich sehr gut an die eindrucksvolle Erscheinung seines dänischen Landsmannes: „Er ist wurfstark, spielintelligent, gut in der Abwehr und bringt Flow in die erste und zweite Welle.“ Der 28-Jährige stand zuletzt bei Champions-League-Teilnehmer Montpellier HB unter Vertrag, spielte zuvor viele Jahre mit Aalborg Håndbold regelmäßig auf dem höchsten internationalen Niveau. Ob er schon bis Sonntag so gut integriert ist, dass er seinem neuen Klub im Spiel helfen kann, wird sich zeigen. Spielberechtigt ist Andreas, bei dem auf dem Trikotrücken der Name Holst über der Nummer 20 stehen wird, auf alle Fälle.

Nach einem frühen Training reisen die Löwen über den Samstagnachmittag nach Hannover, um möglichst entspannt und fokussiert die schwere Aufgabe am Sonntag anzugehen. Das darauffolgende Liga-Spiel ist dann das erste Heimspiel der Saison, dem die Spieler genauso entgegenfiebern wie die Löwen-Fans. Tickets für das Duell mit dem HC Erlangen am Montag, 18. September, gibt es hier – genauso wie für alle anderen im Verkauf befindlichen Heimspiele.

Übertragen wird die Partie am Sonntag vom neuen Handball-Medienpartner DYN.