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Hannover ringt dezimierte Löwen nieder
Recken sind in einem hart geführten Duell die entscheidend bessere Mannschaft
Mit 29:34 (13:15) verlieren die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag bei der TSV Hannover-Burgdorf. Es ist ein harter Kampf mit vielen unterschiedlichen Phasen. Ohne das Quartett Gensheimer, Schefvert, Jaganjac und Grupe tun sich die Löwen schwer bei starken Recken, die ihre Angriffe lange und clever ausspielen und damit den Mannheimern am Ende um die entscheidende Nasenspitze überlegen sind. Fazit: Hannover ringt dezimierte Löwen nieder und stellt auf 7:1 Punkte, während die RNL mit zwei Partien weniger bei 1:3 Zählern stehen bleiben in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga.
Dieses Spiel startet mit einem Affenzahn. Allein in Minute vier fallen vier Tore. Beide Teams drücken auf die Tube, als gäbe es kein Morgen, und so steht es noch vor Ablauf der vierten Minute 3:3. Erstmals haut David Späth die Bremse rein (3:3, 5.). Gegenüber Dario Quenstedt zieht nach, nimmt Juri Knorr einen Siebenmeter weg (6.). Beim 5:7 durch Knorr sind die Löwen zwei Tore weg (11.). Ruhe und Sicherheit bringt das nicht in die Reihen der Gelben. Beim 7:7 durch Branko Vujovic sind die Recken wieder voll in der Partie – und werden immer besser (17.).
Löwen-Trainer Sebastian Hinze nimmt die erste Auszeit, wechselt den unglücklichen David Móré aus, bringt für ihn Lion Zacharias und im Rückraum den frischen Neuzugang Andreas Holst Jensen. Der Halblinke führt sich spektakulär ein, zimmert seinen ersten Bundesliga-Wurf ins linke obere Toreck (8:9, 18.). Wieder der aufdrehende Vujovic und der formstarke Martin Hanne bringen die Führung zurück zu den Niedersachsen (10:9, 19.). So wichtig, dass David Späth in dieser schwierigen Phase da ist, seinen Vorderleuten hilft. Mit seiner achten Parade und einer Quote nahe 40 Prozent hält er seine Truppe im Spiel (12:11, 24.). In die Pause geht es mit einem 15:13 – da ist noch alles drin für die RNL.
Hannover ringt dezimierte Löwen nieder: Plus vier zu Beginn von Halbzeit zwei
Jonathan Edvardsson eröffnet Durchgang zwei mit dem 16:13 – es ist die erste Drei-Tore-Führung der Partie (31.). Ballverlust Knorr, Konter Edvardsson – jetzt sind es schon vier minus aus Löwen-Sicht (17:13, 32.). Wichtig, dass Groetzki und Kirkeløkke direkt antworten, Späth mit Parade Nummer neun hilft (17:15, 34.). Dieses Spiel kommt genauso anspruchsvoll daher, wie es die Löwen erwartet hatten. Clever rollen die Recken ihre Angriffe aus, ballsicher, auf die beste Chance hinarbeitend. Und dann haben sie auch noch Glück wie bei dem abgefälschten Wurf von Renars Uscins zum 19:16 (39.).
Gustav Davidsson, der stark gestartet ist, patzt wiederholt, Vincent Büchner geht auf und davon: Nach dem 20:16 muss Hinze zum zweiten Mal den Auszeit-Buzzer drücken (39.). Weil die Löwen trotzdem weiter die Bälle wegwerfen, erhöht Hannover auf 21:16 (40.). Späth, bester Löwe, verhindert das 22:16 mit seiner zehnten Glanztat (41.). Verlass ist auch auf Patrick Groetzki, der bei vier Treffern von vier Versuchen steht (22:18, 43.). Linkshänder-Kollege Kirkeløkke ruft ebenfalls seine Leistung ab, markiert das 24:20 (45.) und damit sein fünftes Tor. Nach Pfostentreffer Büchner macht Knorr das 24:21 – und die Löwen sind wieder da (46.). Auszeit Hannover.
Elfte Parade Späth, Konter Knorr auf Ymir Gislason: 24:22 (47.). Alles wieder drin! Philipp Ahouansou scheitert an Simon Gade (26:23, 50.), Hanne lädt durch – da steht es 27:23 (51.). Nach dem nächsten Hanne-Streich (28:23) nimmt Hinze seine letzte Auszeit (51.). Gislason verteidigt auf der Spitze einer 5-1-Abwehr, Mikael Appelgren ist im Tor, Holst kommt für Ahouansou – so soll die Aufholjagd gelingen. Der entscheidende Impuls will zunächst nicht gelingen, vor allem, weil sich Hannover keine größere Schwäche erlaubt, den Fokus und die Coolness behält (30:25, 55.).
Hannover ringt dezimierte Löwen nieder: Kurz ist es ein Krimi
Nach Knorrs Schlagwurf sind es nur noch drei (30:27, 56.). Nochmal Knorr zum 30:28. Fischer antwortet mit dem 31:28 (57.). Jetzt ist es wieder ein Krimi. Knorr findet Kohlbacher – und der wirft über das Tor. Es ist ein sehr teurer Fehlwurf in der entscheidenden Phase des Spiels, zumal Marian Michalczik im Gegenzug den Siebenmeter zieht mit eineinhalb Minuten auf der Uhr. Max Gerbl kommt und verwandelt: Nach dem 32:28 ist das Spiel gelaufen, warten die Löwen weiter auf den ersten Sieg in dieser HBL-Saison.
TSV Hannover-Burgdorf – Rhein-Neckar Löwen 34:29 (15:13)
Löwen: Späth (11 Paraden), Appelgren (ab 52., 2 Paraden), Birlehm – Kirkeløkke (7), Plucnar, Knorr (6), Óskarsson, Móré (1), Ahouansou, Holst (1), Davidsson (3), Groetzki (5), Gislason (2), Lindenchrone, Zacharias (2), Kohlbacher (2)
Hannover: Quenstedt (6 Paraden), Gade (ab 46., 3 Paraden, 1 Tor) – Vujovic (5), Nyfjäll, Uscins (6), Steinhauser (1), Michalczik (1), Kulesh, Strmljan, Edvardsson (5), Gerbl (2/2), Hanne (5), Brozovic (1), Fischer (2), Feise (1), Büchner (4)
Trainer: Sebastian Hinze – Christian Prokop
Schiedsrichter: Tobias Tönnies & Robert Schulze
Strafminuten: Michalczik (4) – Holst (2)
Siebenmeter: 1/1 – 0/1
Vergebene / parierte Siebenmeter: Quenstedt hält gegen Knorr (6.)
Spielfilm: 0:1, 2:1, 3:2, 4:5, 5:7, 8:9, 10:9, 11:10, 13:12, 15:13 (HZ), 17:13, 18:16, 21:16, 22:18, 24:22, 25:23, 28:23, 28:24, 30:27, 31:28, 32:29, 34:29 (EN)