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„Ein tolles Erlebnis für mich“ (MM)

Löwen-Keeper Roko Peribonio feiert beim 34:26-Sieg über Zagreb sein Debüt in der Champions League

ST. LEON-ROT. Keine Frage, dieses Spiel war ein ganz besonderes für Roko Peribonio. Vor 20 Jahren gewann sein Vater Tonci mit HC Zagreb den Europapokal der Landesmeister. Und ausgerechnet gegen den Traditionsverein aus seiner kroatischen Heimat stand der Torwart gestern für die Rhein-Neckar Löwen zwischen den Pfosten und feierte sein Debüt in der Champions League. Beim 34:26 (21:11)-Sieg des Bundesligisten durfte der 22-Jährige in den Schlussminuten ran.

„Dieses Spiel hat eine große Bedeutung für mich. Zumal ich viele Spieler von Zagreb auch noch aus der Jugend- und Junioren-Nationalmannschaft kenne. Das war ein tolles Erlebnis“, freute sich Peribonio und strahlte über das ganze Gesicht. Allein aufgrund der kurzfristigen Verletzung von Goran Stojanovic (Knieprobleme) war er in den Kader gerückt. „Ich hatte nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken. Vielleicht war das auch ganz gut so“, sagte Peribonio. Auch Oliver Roggisch, der sich im Abschlusstraining einen Finger auskugelte, und Patrick Groetzki (Bauchmuskelzerrung) waren nicht dabei.

Von der ersten Minute ließen die Löwen gegen den überforderten kroatischen Meister nichts anbrennen. Schon beim 8:4 nach elf Minuten war klar, wer diese Partie gewinnen wird. Mit zunehmender Spieldauer tat sich Zagreb vor allem gegen die erneut starke badische Abwehr immer schwerer – und im Tor wurde Niklas Landin von Minute zu Minute stärker. Immer wieder bot sich den Zuschauern das gleiche Bild: Ballgewinn Löwen – und schon kam der badische Express in Fahrt.

Dem Hochgeschwindigkeits-Handball hatten die Kroaten fast nichts entgegenzusetzen: Immer wieder stürmten die schnellen Außen Uwe Gensheimer und Rajko Prodanovic, der seine Sache als Vertreter von Groetzki erneut gut machte, allein auf das Zagreber Tor zu.

Kontinuierlich vergrößerte der EHF-Pokalsieger seinen Vorsprung, während aus der mit Talenten gespickten Mannschaft aus der kroatischen Hauptstadt vor allem ein Mann herausstach: Regisseur Stipe Mandalinic agierte mit viel Zug zum Tor, seine Würfe aus dem Rückraum waren hart und präzise. Fünf Treffer standen nach 30 Minuten schon auf seinem Konto, womit er genau die Hälfte der Zagreber Feldtore erzielt hatte.

Mit der deutlichen Führung im Rücken agierten die Badener nicht mehr so schwungvoll, die Luft war raus. Besonders im Angriff agierte der EHF-Pokalsieger viel zu nachlässig. Doch die Löwen hatten ja noch einen Landin, der weiterhin einen Ball nach dem anderen hielt – und nach 53. Minuten Platz für Peribonio machte. „Es ist toll, dass ich noch spielen durfte“, war der junge Kroate begeistert.

Von Marc Stevermüer