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Ein Traum geht in Erfüllung – „Kasa“ Szmal zieht Zebras den Zahn

Löwen gewinnen 33:31 beim THW Kiel / Am Samstag folgt das Heimspiel gegen Flensburg

Den Coup beim Meister gelandet: Die Rhein-Neckar Löwen haben in einer vorgezogenen Partie beim THW Kiel die Überraschung in der Toyota Handball-Bundesliga geschafft. Die Badener gewannen am Mittwochabend bei den Zebras mit 33:31 (19:17) und haben damit – nun punktgleich mit den Norddeutschen – eindrucksvoll ihre Ambitionen auf die Champions-League-Qualifikation unterstrichen. Uwe Gensheimer, Žarko Šešum  und Ivan Čupić mit jeweils sechs Treffern  waren die erfolgreichsten Werfer bei den Löwen.

Löwen-Trainer Guðmundur Guðmundsson resümierte nach den 60 kämpferischen Minuten: „ Das war wirklich ein großes Spiel. Wir haben sehr gut in der Defensive und in der Offensive agiert und konnten auf eine unglaubliche Torhüterleistung bauen. Natürlich bin ich sehr zufrieden mit diesen beiden Punkten.“  Manager Thorsten Storm konstatierte: „Daran geglaubt habe ich tatsächlich erst drei Minuten vor Schluss. Aber wir haben einfach frei aufgespielt und waren die bessere Mannschaft.“  Auch THW-Coach Alfreð Gíslason sah einen verdienten Sieg der Löwen, er erklärte: „Schon in der ersten Halbzeit gab es einen großen Unterschied. Vor allem im Tor. Bei uns schlugen von allen Positionen die Bälle ein.“ Für Gíslason ist die Liga damit endgültig abgehakt. Die Konzentration gilt den anderen Wettbewerben:  „Wir müssen uns wieder zusammenreißen. Das sind wir unseren Zuschauern schuldig.“

Ohne die beiden verletzten Norweger Børge Lund (Rücken) und Bjarte Myrhol (Oberschenkel) starteten die Löwen mit einem 0:2-Rückstand. Ein Doppelschlag von Jícha eröffnete die Partie. Dann aber waren die Löwen dran. Nach dem Ausgleich durch Čupić und Gensheimer deutete sich an: Keeper „Kasa“ Szmal hatte einen absoluten Schokoladentag erwischt. Der Pole hielt überragend! Bereits zur Pause wurden für Szmal 14 Paraden notiert, am Ende waren es 25! darunter sechs Siebenmeter: Weltklasse. Der Torhüter und eine aggressive Abwehrleistung waren ausschlaggebend dafür, dass die Badener in Führung gingen (4:5/8.), diese im Verlauf des ersten Abschnitts zeitweise auf bis zu vier Treffer ausbauten und selbst kurz vor dem Wechsel in doppelter Unterzahl nicht aus der Hand gaben. Verlassen konnten sich die Löwen auch auf ihre Offensive, die Badener trafen von allen Positionen. Sie setzten ein kämpferisches Glanzlicht mit einer tollen Teamleistung.

Nach dem Wechsel rückten die Zebras den Löwen beim 20:21 (36.) ganz nah auf die Pelle, aber danach hielten die Gäste mindestens einen Zwei-Tore-Vorsprung. Beim 25:30 (50.) war eine Vorentscheidung gefallen, beim 30:33 (59.) glaubten es die Badener auch selbst und genossen die letzten Sekunden bis zur Schlusssirene. „Wir haben immer an uns geglaubt und unheimlich gefightet. Sicherlich haben wir auch Fehler gemacht, aber wir wollten diese beiden Punkte unbedingt. Sie sind wichtig im Kampf um die Champions-League-Qualifikation. Nun müssen wir diese Leistung am Samstag im Heimspiel gegen Flensburg bestätigen“, erklärte Rückraumspieler Šešum , der sich erneut die Bestnote verdiente. „Ich habe als kleiner Junge angefangen, Handball zu spielen. Damals habe ich im Fernsehen ein Spiel aus der Kieler Halle gesehen. Es war daraufhin mein Traum, dort zu spielen und zu gewinnen“, berichtete Torhüter Szmal. Jetzt war es soweit.

Bereits am Samstag geht die Punktejagd für die Löwen weiter: Dann kreuzt die SG Flensburg-Handewitt zum nächsten Bundesliga-Duell in der Mannheimer SAP ARENA auf.  Anwurf ist um 19 Uhr.

THW Kiel: Omeyer, Palicka (ab 13. bis 18.) – Zeitz (4), Palmarsson (3), Jicha (7/1) – Reichmann (3), Klein (3) – Ahlm (3) – Ilic (4/2), Fernandez (1), Kubes, Dragicevic (n.,e.), Narcisse (3), Andersson, Sprenger (n.e.), Lundström (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen:
Szmal, Fritz (n.e.) – Stefánsson (3), Šešum (6), Tkaczyk (5) – Čupić (6), Gensheimer (6/2) – Gunnarsson (3) – Roggisch, Schmid, Bielecki (4), Müller, Sigurðsson (n.e.), Groetzki (n.e.).
Strafminuten: Ilic (2), Reichmann (2), Kubes (2) – Bielecki (2), Šešum (2), Müller (4), Tkaczyk (4).
Trainer: Alfred Gislason – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 10250.
Schiedsrichter: Ralf Damian / Frank Wenz (Bingen/Mainz)
Spielfilm: 2:0 (2.), 3:3 (5.),  6:8 (10.), 10:13 (18.), 11:15 (20.), 13:17 (23.), 16:18 (27.),  17:19 (Halbzeit) – 20:21 (37.), 22:25 (44.), 25:30 (50.), 29:32 (57.),  31:33 (Endstand).
Zeitstrafen: 3 / 6.
Siebenmeter: 9/3 – 2/2.
THW Kiel: Ilic scheitert an Szmal.
THW Kiel: Jicha scheitert an Szmal.
THW Kiel: Fernandez scheitert an Szmal.
THW Kiel: Ilic scheitert an Szmal.
THW Kiel: Jicha schweitert an Szmal.
THW Kiel: Ilic scheitert an Szmal.
Beste Spieler: Jicha – Szmal, Sesum, Cupic, Gensheimer.