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Eine gelbe Wand in der SAP-Arena (RNZ)

Die Vorfreude auf das Final Four ist bei den Rhein-Neckar Löwen groß. Morgen kommt der TSV Hannover-Burgdorf.

Heidelberg. Hamburg, 12. und 13. April, die O2-World bebt, ist restlos ausverkauft. Mit dem Final Four steht ein Handball-Fest der Extraklasse an. Es ist der alljährliche Showdown der Pokal-Halbfinalisten. Vier Mannschaften befinden sich momentan noch im Lostopf: Die SG Flensburg-Handewitt, die MT Melsungen, die Füchse Berlin und die Rhein-Neckar Löwen. Bei den Badenern ist die Vorfreude bereits groß. „Für uns“, seufzt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson, „für uns ist das eine Riesen-Ehre.“

Und quasi auch eine Art Belohnung. Denn der Weg bis nach Hamburg war steinig. Die Löwen mussten einige Stolpersteine aus dem Weg räumen. Vor allem den oben an der Ostsee: Im Achtelfinale erlegten Uwe Gensheimer und Co. den ruhmreichen THW Kiel. Für den Titelhamster war es die erste Heimpleite im Pokal seit über 23 Jahren.

Nach dem erwartungsgemäßen Erfolg gegen Bad Schwartau wollen die besten aus dem Südwesten nun natürlich mehr. Gudmundsson mit Nachdruck: „Wir fahren da jetzt sicher nicht hin, um nur dabei zu sein. Der Titel muss das Ziel sein.“

Wobei es die Gegner in sich haben – auch wenn Kiel und Hamburg diesmal nicht dabei sein. Die Auslosung findet heute um 11 Uhr in Hamburg statt. Einen Wunschgegner gibt es laut Gudmundsson nicht. Er sagt das, was man in solchen Fällen als Trainer eben so sagt: „Wenn wir den Titel wollen, müssen wir jeden schlagen. Und fehlen noch zwei Siege.“

Manager Thorsten Storm wird heute dabei sein, wenn in der Hansestadt die Kugeln rotieren. Ein Szenario, das der Nordmann mittlerweile bestens kennt. Die Löwen fahren nun schon zum siebten Mal beim Final Four die Krallen aus. Zum ganz großen Wurf hat es allerdings noch nie gereicht. Und warum diesmal? „Na, weil die Sieben meine Glückszahl ist“, scherzt Storm: „Letztlich haben aber alle vier Mannschaften die gleichen Chancen auf den Titel.“

Sprich die Tagesform wird entscheidend sein. Aber auch das Verletzungspech. Denn nicht jeder Leistungsträger ist ersetzbar. Ein Gensheimer schon gar nicht. Und gerade der macht derzeit große Sorgen – die RNZ berichtete. Seine rechte Achillessehne zwingt ihn aktuell zum Pausieren. Zuletzt pausierte der Friedrichsfelder mehrfach und auch in der nächsten Woche wird er nicht für die deutsche Nationalmannschaft gegen Österreich auflaufen. Doch Gudmundsson gibt Entwarnung: „Bei Uwe ist das eigentlich eine reine Vorsichtsmaßnahme. Vielleicht setzen wir ihn sogar schon am Samstag gegen Hannover wieder ein.“

Zurück zum Final Four. Die Löwen wollen auch in diesem Jahr wieder geschlossen anreisen. Mit etlichen Fans im Rücken. Eine gelbe Wand ist das Ziel. Heute findet in Hamburg das Planungsmeeting statt. Storm wird dort die Interessen der Löwen vertreten. Sein Ziel: „Es sollen wieder möglichst viele Busse eingesetzt werden.“

Gudmundsson wurde gestern hingegen relativ schnell wieder vom Alltag eingeholt. Und der heißt TSV Hannover-Burgdorf. Die Niedersachsen gastieren morgen um 19 Uhr in der SAP Arena.

Von Daniel Hund