Veröffentlichung:

Eine günstige Gelegenheit

Kronau/Östringen. Angesichts von bereits sechs Zählern Rückstand auf den Tabellenführer der Handball-Bundesliga, den THW Kiel, und aufgrund der recht schwankenden Leistungen bei den bisherigen Vorrundenpartien in der Champions League bleibt den Rhein-Neckar Löwen auch in dieser Saison wohl erneut nur der DHB-Pokal, um endlich den ersten Titel zu holen. „Das ist ein sehr wichtiger Wettbewerb für uns“, betont deshalb auch Ola Lindgren, der Trainer des badischen Bundesligisten, vor dem heutigen Achtelfinale (19.30 Uhr) gegen die MT Melsungen in der Östringer Stadthalle. „Das ist ein gutes Los. Diese Gelegenheit muss man dann auch nutzen“, erklärt der Coach vor dem Duell mit dem Ligakonkurrenten aus Nordhessen.

In den vergangenen vier Spielzeiten erreichten die Löwen jeweils das Final-Four-Turnier in Hamburg – und die Endrunde der besten vier Mannschaften in der Hansestadt ist auch dieses Mal das Minimalziel der Badener. „Jeder weiß, wie schön es ist, in Hamburg dabei zu sein“, meint Lindgren. „Pokal-Achtelfinale – mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen“, ergänzt Manager Thorsten Storm. „Wenn wir gegen Melsungen – wie zuletzt gegen den SC Magdeburg – konstant zu Werke gehen, dann haben wir gute Chancen, eine Runde weiter zukommen“, sagt Lindgren, dessen Schützlinge am vergangenen Samstag in der Liga gegen die Magdeburger einen 40:21-Kantersieg feierten und nicht zuletzt deshalb mit breiter Brust auftreten werden. „Wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst“, betont der Löwen-Coach und fügt an: „Aber wir haben ein Heimspiel und wollen diesen Vorteil natürlich nutzen.“

Den heutigen Auftritt in Östringen sowie die vier noch ausstehenden Punktspiele in der Liga bis zur EM-Pause im Januar will gerade das Nationalspieler-Quartett mit Oliver Roggisch, Michael Müller, Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki nutzen, um sich bei Bundestrainer Heiner Brand – der Gummersbacher hat alle vier Spieler der Badener am Montag in seinen vorläufigen 28-köpfigen Kader berufen – für die kontinentalen Titelkämpfe in Österreich (19. bis 31. Januar 2010) zu empfehlen.

Während Abwehrchef Roggisch für die EM-Endrunde gesetzt sein dürfte, gehören die übrigen drei Löwen-Akteure zu den Wackelkandidaten. Immerhin hatten Müller und Gensheimer die Partie gegen Magdeburg in der Mannheimer SAP-Arena genutzt, um unter Brands kritischem Blick Werbung in eigener Sache zu machen. Mit zehn Treffern war Gensheimer bester Werfer der Badener, Müller glänzte mit mehreren schönen Anspielen, erzielte vier Tore und packte auch in der Abwehr rigoros zu.

Von Christof Bindschädel

 16.12.2009