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EM 2010: Tag 8

Nur Gensheimer überzeugt bei deutscher Niederlage

Nach einer enttäuschenden Vorstellung hat die deutsche Nationalmannschaft am Dienstag ihr zweites Spiel in der Hauptrunde der Europameisterschaft verloren. Gegen Spanien stand die Truppe von Heiner Brand auf verlorenem Posten und unterlag verdient mit 20:25 (9:14). Allein Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen konnte überzeugen und war mit fünf Toren bester deutscher Werfer.

Gerade einmal 20 Minuten stand der Linksaußen auf dem Feld und brachte alle seine Würfe im Tor unter. „Naja, das bringt mir jetzt auch nichts“, konnte sich Gensheimer nicht richtig freuen. Zu schwach war der Auftritt der Teamkollegen, die es diesmal nicht schafften, mit Kampfkraft individuelle Schwächen auszugleichen. Deshalb hatten die Iberer leichtes Spiel. Neben Gensheimer standen drei weitere Löwencracks auf dem Feld. Carlos Prieto machte als Chef der spanischen Abwehr einen guten Job und kassierte wie sein Teamkollege Oliver Roggisch zwei Zeitstrafen. Michael Müller erzielte einen Treffer, konnte die Niederlage aber nicht abwenden.

In der ersten Partie des Tages in Innsbruck machte Frankreich mit den Slowenen in der zweiten Halbzeit kurzen Prozess und gewann am Ende 37:28 (17:18). Ähnlich wie der deutschen Mannschaft fehlte den Slowenen die Kraft, um sich gegen die Franzosen zu wehren.

Zum Abschluss des Tages machten die Polen den entscheidenden Schritt in Richtung Halbfinale. Gegen Tschechien musste die Truppe um die beiden Löwen Karol Bielecki und Sławomir Szmal allerdings an die Leistungsgrenze gehen, denn das Überraschungsteam der EM hielt sehr gut mit. Nach dem 35:34 (18:19) haben die Polen als erstes Team das Halbfinale erreicht. Bielecki erzielte sieben Tore, während Szmal zwölf Bälle abwehrte.

Island bleibt im Rennen

Parallel zu den Begegnungen in Innsbruck wurde auch in der Wiener Stadthalle der zweite Hauptrundenspieltag absolviert. Mit einem deutlichen 38:30 (19:10)-Sieg über Russland wahrte Island seine Halbfinalchance. Ólafur Stefánsson (3), Guðjón Valur Sigurðsson (2) und Snorri Guðjónsson (7) hatten erneut großen Anteil am Erfolg der Nordeuropäer.

Kroatien besitzt in der Gruppe I allerdings die besten Aussichten, die Vorschlussrunde zu erreichen. Mit 7:1-Punkten steht der aktuelle Vizeweltmeister an der Spitze der Tabelle. Gegen Gastgeber Österreich setzten sich die Kroaten mit 26:23 (11:10) durch.

Einen Krimi bekamen die Zuschauer im Abendspiel serviert. Beim Duell zwischen Dänemark und Norwegen fiel die Entscheidung erst nach Ablauf der 60 Minuten. Beim letzten Angriff der Dänen gab es beim Stand von 23:23 Siebenmeter. Anders Eggert zeigte keine Nerven und verwandelte zum Sieg für die Dänen, die damit weiter im Rennen um ein Halbfinalticket bleiben. Norwegen ist stattdessen ausgeschieden. Bjarte Myrhol von den Löwen gelangen drei Tore, was seine Enttäuschung aber nicht schmälern konnte.