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EM 2010: Tag 9

Island zieht ins Halbfinale ein

Mit einem 26:26 (16:14)-Unentschieden gegen Tschechien hat sich Deutschland von der Europameisterschaft in Österreich verabschiedet. Damit landete die DHB-Auswahl in der Endabrechnung auf dem zehnten Platz. Beim deutschen Team stach Uwe Gensheimer heraus. Der Linksaußen der Rhein-Neckar Löwen erzielte in Innsbruck sechs Tore und wurde anschließend zum wertvollsten Spieler der Brand-Sieben gekürt. Michael Müller war drei Mal erfolgreich, Oliver Roggisch zeigte in der Deckung eine gute Vorstellung.

Viel spannender war es allerdings beim Parallelspiel der anderen Hauptrunden-Gruppe in Wien. Dort konnten die Isländer mit den Löwen Ólafur Stefánsson, Guðjón Valur Sigurðsson und Snorri Guðjónsson das Halbfinale erreichen. Ein Sieg gegen Norwegen reichte dafür aus, doch das Team von Bjarte Myrhol hatte ebenfalls noch eine kleine Außenseiterchance, um in die Vorschlussrunde einzuziehen. Am Ende setzten sich allerdings die Isländer durch, bei denen Sigurðsson (5), Stefánsson und Guðjónsson (je 4) entscheidenden Anteil am 35:34-Sieg hatten. Myrhol erzielte fünf Treffer, muss mit den Norwegern morgen aber die Heimreise antreten.

Neben Polen stand damit am Nachmittag der zweite Halbfinalist der EM fest, die übrigen beiden Teams wurden erst am Abend ermittelt. Seine Chancen auf die Vorschlussrunde hielt zunächst Spanien am Leben. Gegen Slowenien gelang den Iberern in Innsbruck ein deutlicher 40:32 (20:14)-Erfolg. Anschließend musste die Truppe um Carlos Prieto, der nur zu einem Kurzeinsatz kam, auf Schützenhilfe hoffen. Denn nur bei einem Sieg der Wenta-Sieben über Frankreich am Abend hätten die Spanier weiterhin die Möglichkeit gehabt, am Sonntag Europameister zu werden.

Parallel schlug Gastgeber Österreich in seinem letzten Spiel die enttäuschenden Russen mit 31:30 (17:15) und feierten damit ihren zweiten Sieg bei diesem Turnier. In Wien schaute aber anschließend alles auf die Begegnung zwischen Dänemark und Kroatien. Im direkten Duell hatten die Dänen die Möglichkeit, mit einem Sieg noch am aktuellen Vize-Weltmeister vorbeizuziehen. In den beiden abschließenden Partien der Hauptrunde gab es also noch viel Feuer.

Die Hoffnung der Spanier aufs Halbfinale erhielt schnell den vorentscheidenden Dämpfer, denn die Franzosen waren in der Innsbrucker Olympiahalle von der ersten Minute an hochkonzentriert. Der Olympiasieger konnte sich auf seinen Torhüter Thierry Omeyer verlassen und sicherte sich mit einem 29:24 (15:10)-Erfolg den Gruppensieg. Karol Bielecki erzielte fünf Treffer für Polen, Torhüter Szmal zeigte 14 Paraden.

In Wien waren die Kroaten in ihrem „Endspiel“ nervenstärker und schlugen Dänemark mit 27:23 (14:11). Damit belegt Kroatien in der Hauptrunde I den ersten Platz. Spieler der Partie war Mirko Alilovic, der 18 Würfe abwehrte und die Dänen in die Verzweiflung trieb.

Am Samstag kommt es in der Wiener Stadthalle zu folgenden Partien:
Spiel um Platz 5/6: Spanien – Dänemark (11:30 Uhr)
Halbfinale 1: Kroatien – Polen (14 Uhr)
Halbfinale 2: Frankreich – Island (16:30 Uhr)