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EM-Quali: Schweizer Schmid braucht dringend Punkte
Sieben Löwen im Einsatz mit der Nationalmannschaft / Wirklich spannend wird es für den Spielmacher / Deutschland zweimal live im Free-TV
Das Handball-Programm 2021 bleibt straff und verlangt den Top-Spielern auch weiterhin alles ab. Seit diesem Montag befinden sich die Besten der Besten in Diensten ihrer Nationalmannschaften. Ein rund einwöchiger Lehrgang, gekrönt von den finalen Spielen der EM-Qualifikation, dient nicht zuletzt der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele für all jene Teams, die bei dem Großereignis im Sommer dieses Jahres dabei sind. Anders sieht der Fall bei den deutschen Nachbarn im Süden aus. Da heißt das Motto: Der Schweizer Schmid braucht dringend Punkte.
Bundestrainer Alfred Gislason versammelt die deutsche Handball-Elite nicht nur, um das Pflichtprogramm EM-Quali abzuspulen, sondern vor allem, um die wenigen Trainingstage bis Olympia zu nutzen. Schließlich steht das DHB-Team mit 8:0 Punkten praktisch als Sieger der Quali-Gruppe 2 fest, sind die restlichen Partien am Donnerstag bei Bosnien-Herzegowina (16.10 Uhr/ARD) und am Sonntag gegen Estland (18 Uhr/SPORT 1) reine Formsache. „Wir wollen jeden Tag und jede Einheit nutzen, um uns auch als Team zu entwickeln“, sagt Vorstand Sport des DHB, Axel Kromer.
Zu diesem Team gehören aus Sicht der Rhein-Neckar Löwen erfreulicherweise die Herren Patrick Groetzki und Jannik Kohlbacher. Beide befinden sich aktuell in überragender Form, glänzen nicht nur als Vollstrecker vor dem gegnerischen Tor, sondern als komplette Handballer, die sie sind. Uwe Gensheimer, sowohl beim DHB als auch bei den Löwen Kapitän, konzentriert sich aktuell auf die Reha nach einer kleineren Meniskus-OP. Das verbliebene Löwen-Duo wird sich in den Trainingseinheiten und auf dem Feld mit aller Macht für das angepeilte Olympia-Ticket empfehlen und es dem Bundestrainer möglichst schwermachen wollen, sie nicht in den finalen Kader für Tokio zu berufen.
EM-Quali: Schweizer Schmid braucht dringend Punkte – und das gegen zwei starke Gegner
Bereits auf der Platte im Einsatz war Löwen-Kollege Romain Lagarde. Mit der französischen Nationalmannschaft gelang dem Rückraum-Kämpfer am Dienstagabend ein 40:31 bei Außenseiter Griechenland (Gruppe 1). Lagarde versenkte einen Wurf bei drei Versuchen. Frankreich, dreimaliger Europameister (2006, 2010, 2014), ist damit durch in Sachen Qualifikation für die EURO 2022 und kann völlig entspannt in das Rückspiel gegen Griechenland am kommenden Sonntag gehen. Ebenfalls sein erstes Länderspiel in den Knochen hat Löwe Ymir Örn Gislason, der am Dienstagabend mit Island ein 30:20 in Israel und damit die erfolgreiche EM-Qualifikation (Gruppe 4) feierte. „Alfred“, wie man den Abwehr-Fighter bei den Löwen nennt, warf sich wie gewohnt in jeden Zweikampf und sammelte neben einer gelben Karte noch zweimal zwei Minuten ein. Zum Abschluss der Gruppe geht es für Gislason und Co. am Donnerstag nach Litauen und am Sonntag zuhause gegen Israel.
Am Programm der Isländer mit drei Spielen in sechs Tagen kann man gut ablesen, warum sich Löwen-Trainer Martin Schwalb Sorgen macht um seine Nationalspieler. „Die werden noch müder zurückkommen, als sie es ohnehin schon sind“, sagte der erfahrene Coach vor der Länderspiel-Woche und hofft vor allem, dass die Jungs zumindest gesund und unverletzt wieder nach Hause in den Rhein-Neckar-Kreis kommen. Dazu zählt auch die schwedische Löwen-Fraktion, die in Gruppe 8 der EM-Quali sogar drei Spiele in nur fünf Tagen zu absolvieren hat. Los geht es für die nominierten Andreas Palicka und Albin Lagergren am Mittwoch um 17 Uhr mit dem Gastspiel in Rumänien, gefolgt von der Weiterreise nach Montenegro (Freitag, 18 Uhr) und dem Abschluss in der Heimat am Sonntag gegen Kosovo (18 Uhr). Um sicher durchzugehen in Richtung EURO 2022 brauchen die Vize-Weltmeister noch einen Sieg aus diesen drei Duellen.
Richtig heiß wird es aus Löwen-Sicht für Andy Schmid. Mit seinen Schweizern braucht der geniale Spielmacher aus den verbleibenden zwei Quali-Spielen in Gruppe 7 so viele Punkte wie möglich, um sich entweder direkt als Erster oder Zweiter oder als einer der besten Gruppendritten für das Turnier Anfang kommenden Jahres in Ungarn und der Slowakei zu qualifizieren. Das Programm könnte leichter sein: Am Mittwochabend, 18.30 Uhr, treffen Schmid & Co. in Winterthur auf Olympiasieger und Weltmeister Dänemark. Die Schweizer gehen mit 4, die Dänen mit 6 Punkten in den Vergleich. Am Sonntag ab 18 Uhr in Skopje gegen Nordmazedonien dürfte es dann eher etwas zu holen geben für die Eidgenossen. Allerdings haben die Jungs um den Ex-Löwen Filip Taleski in dieser Quali-Runde bereits Dänemark (33:29) und die Schweiz (25:23) geschlagen. Die vier besten Dritten der acht Quali-Gruppen sichern sich die EM-Teilnahme. Aktuell haben nur Polen und Griechenland genauso vier Zähler wie die Schweiz.