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EM, Tag 10

Kroatien im Halbfinale, Island raus

Jubel bei den Kroaten und dem Löwen Ivan Čupić. Zunächst besiegten die „Cowboys“ im zweiten Hauptrundenspiel Frankreich mit 29:22, wenige Stunden später durften sie nach dem K.o. der Ungarn gegen Slowenien sogar frühzeitig den Halbfinaleinzug feiern. Island unterlag hingegen Spanien klar und ist somit ausgeschieden.

Im ersten Spiel des Tages mussten die „Eiskrieger“ von Trainer Guðmundur Guðmundsson gegen die noch unbesiegten Spanier unbedingt gewinnen, um im Rennen zu bleiben. Doch vor 2.500 Zuschauern in Novi Sad machten die Iberer Nägel mit Köpfen und legten über 4:1 (7.) und 10:3 (17.) einen 17:13-Pausenvorsprung vor. Und auch im zweiten Abschnitt hatten sie jederzeit die Situation unter Kontrolle, ließen die Isländer nie näher als auf vier Treffer herankommen und sicherten sich als erstes Team der Hauptrunden-Gruppe II das Halbfinal-Ticket. Löwe Róbert Gunnarsson ging in dieser Partie leer aus, der letzte Auftritt am Donnerstag gegen Frankreich ist nur noch für die Statistikbücher.

Kroatien stand in der Begegnung gegen den amtierenden Welt- und Europameister und Olympiasieger Frankreich gehörig unter Druck, denn nach der Niederlage gegen Spanien konnte sich die Sieben um Löwe Čupić keinen Fauxpas erlauben. Im ersten Durchgang schenkten sich beide Mannschaften nichts und nach ständig wechselnder Führung ging die Équipe Tricolore, die ihrerseits dringend einen Sieg benötigte, mit einem knappen 12:11 in die Pause. Doch in den zweiten 30 Minuten drehten die „Cowboys“ richtig auf. Beim 17:16 (39.) lagen die Franzosen letztmals vorne, mit einem 10:3-Lauf in der folgenden Viertelstunde, zu dem Čupić zwei Treffer beisteuerte, stellten die starken Kroaten aber die Weichen auf Sieg, der mit 29:22 letztlich auch sehr deutlich ausfiel. Mit dieser Niederlage endete eine Ära des Welthandballs, denn nie zuvor war es einer Nation gelungen, zeitgleich alle drei großen Titel zu halten. Nun ist die etwas in die Jahre gekommene Équipe also entthront und den Kroatien die Revanche für die Finalpleiten bei der Heim-WM 2009 (19:24) und der EM 2010 (21:25) erfolgreich geglückt.

Noch stand zu diesem Zeitpunkt aber der Einzug ins Halbfinale nicht fest, denn theoretisch hätten die Ungarn Kroatien im direkten Duell am Donnerstag noch abfangen können. Durch die 30:32-Niederlage der Sieben von Coach Tamás Mocsai am Dienstagabend gegen Slowenien brachten sich die Magyaren allerdings um diese Chance.