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EM, Tag 9
Niklas Landin entnervt die Deutschen
Die deutsche Nationalmannschaft hat die erste Chance vergeben, sich bei der Europameisterschaft in Serbien für das Halbfinale zu qualifizieren und damit den entscheidenden Schritt zu einem Platz für die Olympia-Qualifikation zu machen. Gegen Vize-Weltmeister Dänemark unterlag die Mannschaft von Martin Heuberger mit 26:28 (14:17). Damit bleibt Deutschland Tabellenzweiter in der Hauptrundengruppe I, muss am Mittwoch gegen Polen aber gewinnen, um diesen Platz zu verteidigen.
Die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Aufholjagd der Deutschen machte mit Niklas Landin der Torhüter der Dänen zunichte, der im kommenden Sommer zu den Löwen wechseln wird. Nach zwischenzeitlichem Fünf-Tore-Rückstand hatte sich die DHB-Auswahl bis auf 23:24 heran gekämpft, ehe Landin sein Tor „vernagelte“. Deshalb reichte eine kämpferisch erneut überzeugende Vorstellung diesmal nicht, auch weil Uwe Gensheimer in den Schlussminuten zwei Mal am Keeper scheiterte, unter anderem einen Siebenmeter vergab.
Dabei hatte die Begegnung für Deutschland so gut begonnen, bereits nach knapp sieben Minute musste Dänemarks Trainer Ulrik Wilbek eine Auszeit nehmen, weil Heuberger sein Team sehr gut eingestellt hatte und die DHB-Sieben bereits 4:1 führte. Kurze Zeit später stand es sogar 6:2, ehe die Dänen zur Aufholjagd bliesen. Dabei funktionierte vor allem das Gegenstoßspiel, wobei Dänemark von Ballverlusten der Deutschen profitierte.
Patrick Groetzki kam gegen die Dänen nicht zum Einsatz, während Oliver Roggisch erneut als Abwehrchef fungierte und Gensheimer vier Mal erfolgreich war, davon zwei Mal per Siebenmeter.
Endspiel gegen Polen
Am Mittwoch geht es jetzt gegen Polen darum, sich für die Runde der letzten Vier zu qualifizieren. Die Truppe von Bogdan Wenta präsentierte sich in ihrem zweiten Hauptrundenspiel in keiner guten Verfassung und verlor gegen Mazedonien mit 25:27 (12:18). Bis Mitte der zweiten Hälfte rannten die Polen einem großen Rückstand hinterher, bevor in der Endphase die Kräfte der Mazedonier schwanden. Doch zum Umschwung reichte es den Vize-Weltmeister von 2007 nicht mehr, weil Löwe Krzysztof Lijewski nur vier seiner zehn Würfe verwandelte und Karol Bielecki gänzlich ohne Tor blieb.
Den Sprung ins Halbfinale machten im letzten Spiel des Abends die Serben perfekt. Der Gastgeber setzte sich gegen Schweden mit 24:21 (14:11) und brachte die Beograd-Arena in Belgrad zum Kochen. Entscheidenden Anteil am Erfolg hatte auch Žarko Šešum. Der Rückraumspieler der Löwen zeigte die beste Leistung während des EM-Turniers und steuerte in der zweiten Hälfte vier Treffer zum Sieg bei.
Damit ist klar, dass am letzten Spieltag in der Hauptrundengruppe I neben den Deutschen noch die Dänen und Polen um den zweiten Platz in der Vorschlussrunde kämpfen.