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EM, Tag 3

Deutschland bleibt im Rennen

In einem wahren Handball-Krimi hat sich die deutsche Nationalmannschaft bei der EM in Serbien ihren ersten Sieg erkämpft und sich damit die Chance bewahrt, in die Zwischenrunde einzuziehen. Gegen Mazedonien gewann die Mannschaft von Martin Heuberger in Niš mit 24:23 (12:12). Am Donnerstag hat die DHB-Sieben gegen Schweden die Möglichkeit, sich mit einem weiteren Erfolg eine gute Ausgangsposition für die nächste Runde zu verschaffen.

Drei Minuten vor dem Ende der Begegnung in der Cair Hall sah es noch so aus, als könnte die deutsche Mannschaft früh aus dem Turnier fliegen. Nach der 24:27-Niederlage zum Turnierauftakt gegen Tschechien lag die Truppe zu diesem Zeitpunkt mit 22:23 in Rückstand. Vor 4000 fanatischen Fans, die aus Mazedonien ins Nachbarland geströmt waren, taten sich die Deutschen über 60 Minuten im Angriff schwer und mussten deshalb über weite Strecken der zweiten Halbzeit einem Rückstand hinterherlaufen.

Als schließlich Abwehrchef Oliver Roggisch von den Löwen nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah, schienen der DHB-Auswahl die Felle davonzuschwimmen. Doch die Kampfkraft steigerte sich noch einmal und in der entscheidenden Phase kam das Glück hinzu. Einen Fehlwurf von Löwen-Linksaußen Uwe Gensheimer fing Patrick Winczek und verwandelte den Abpraller zum 23:23. Eine Minute vor dem Ende machte es Gensheimer besser und traf aus schwierigem Winkel zum 24:23. Mazedoniens Superstar Kiril Lazarow scheiterte mit einem letzten Wurf an der Latte des deutschen Tores, so dass die ersten beiden Punkte auf das Konto wanderten.

„Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, weil sie als Team aufgetreten ist und die Ruhe bewahrt hat“, sagte Heuberger nach der Partie. Der Nationaltrainer ließ mit Patrick Groetzki auch den dritten Löwen-Cracks aufs Feld – der Rechtsaußen steuerte einen Treffer bei.

Siege für Polen und Serbien

Ebenfalls im Turnier sind noch die Polen mit Karol Bielecki und Krzysztof Lijewski. Nach dem 18:22 zum Auftakt gegen Gastgeber Serbien schossen sich die Polen beim 41:24 gegen die Slowakei den Frust von der Seele. Lijewski kam nicht zum Einsatz, während Bielecki drei Treffer erzielte. Bester Torschütze der Polen war der ehemalige Löwe Grzegorz Tkaczyk, der acht Mal traf.

Mit Žarko Šešum war am Abend noch ein weiterer Löwen-Akteur im Einsatz. In Belgrad kam der Rückraumspieler beim Duell zwischen den Serben und Dänemark aber nur in der Abwehr zum Einsatz. Vor einer stimmungsvollen Kulisse kämpfte der EM-Gastgeber den Vize-Weltmeister in der zweiten Hälfte nieder und steht bereits nach dem zweiten Spieltag in der Zwischenrunde. Am Ende eines engen Matches siegte Serbien 24:22 (10:12) und hatte in Keeper Darko Stanić (17 Paraden) den herausragenden Spieler auf dem Feld.