EM-Tag 9 mit Final-Charakter für Deutschland

DHB-Team darf sich gegen Norwegen keine Niederlage mehr erlauben

EM-Tag 9 mit Final-Charakter für Deutschland: Nach dem ersten Pausentag am Mittwoch hat die EHF EURO 2022 am Donnerstag so richtig Fahrt aufgenommen. Die ersten sechs Hauptrunden-Spiele ergaben sechs strahlende Gewinner – darunter leider nicht das deutsche Team. Ein von insgesamt zwölf Corona-Fällen komplett durcheinander gewirbelter Kader hatte gegen ausgebuffte Spanier keine Chance. Insgesamt ist die Zahl von Corona-Infizierten bei dem Turnier auf über 100 gestiegen.

„Wir planen damit, das Turnier bis zum Ende durchzuführen“, sagte der Generalsekretär der Europäischen Handballföderation (EHF), Martin Hausleitner, am Freitag der deutschen Presse-Agentur dpa. Angesichts der dynamischen Entwicklung kann der Österreicher jedoch keine Garantie geben. „Wir schauen von Tag zu Tag und wissen nicht, welche Herausforderungen morgen auf uns zukommen.“

Island traf es am Donnerstag hart. Gegen Top-Favorit Dänemark mussten sie u.a. auf ihre Top-Spieler Bjarki Mar Elisson, Gisli Kristjansson und Aron Palmarsson verzichten. Mit zunehmender Spielzeit reichte dann die Kraft nicht mehr für den eigenen physisch geprägten Spielstil. Rhein-Neckar Löwe Ymir Örn Gislason kämpfte im Zentrum, so gut er konnte. Auf der Gegenseite kam Klub-Kollege Niclas Kirkeløkke nicht zum Einsatz in einem unfassbar stark und breit aufgestellten dänischen Team.

EM-Tag 9 mit Final-Charakter für Deutschland: Gegen Norwegen ist Verlieren verboten

Nach dem 28:24 hat der amtierende Weltmeister in Hauptrunden-Gruppe I die besten Karten fürs Weiterkommen ins Halbfinale – zusammen mit Frankreich, das den bis dahin so starken Niederländern die Grenzen aufzeigte und mit 34:24 regelrecht von der Platte fegte. Für eine Überraschung in der Gruppe sorgte Montenegro, das gegen favorisierte Kroaten 32:26 gewann. Am heutigen Freitag könnte bereits eine Vorentscheidung in Sachen Halbfinal-Teilnahme fallen. Frankreich kann ab 18 Uhr gegen Island auf 6:0 Punkte stellen, genauso wie Dänemark gegen Kroatien (20.30 Uhr). Zwischen Montenegro und den Niederlanden geht es ab 15.30 Uhr in erster Linie ums Prestige.

Weiter im Rennen ums Halbfinale bleiben wollen die Deutschen. Dafür müssen sie ab 20.30 Uhr gegen Norwegen ein Top-Spiel abliefern und die Punkte drei und vier in der Hauptrunden-Gruppe II einfahren. Übertragen wird die Partie im ZDF. Nach Spanien (4:0 Punkte) kommen vier Teams mit je 2:2 Zählern, darunter die Deutschen und Norweger sowie die Russen und Schweden, die am Donnerstag aufeinandertrafen. Zum 29:23-Sieg der Schweden steuerte Löwe Albin Lagergren drei Treffer bei und will am heutigen Freitag gegen Polen (ab 18 Uhr) nachlegen. Norwegen überrannte im späten Spiel am Donnerstag die Polen mit 42:31. Am Freitagnachmittag um 15.30 Uhr kann Spanien einen großen Schritt Richtung Vorschlussrunde machen. Mit einem Sieg über Russland zögen die Iberer auf 6:0 Punkte davon in der Gruppe.

Bilder: Sascha Klahn (DHB)