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Deutschland tappt in spanische Abwehrfalle

Im ersten Hauptrunden-Spiel ist gegen den Titelverteidiger nichts zu holen

Deutschland tappt in spanische Abwehrfalle. Im ersten Hauptrunden-Spiel ist gegen den Titelverteidiger überhaupt nichts zu holen.
Lukas Zerbe erzielt die erste Führung für Deutschland.

Deutschland tappt in spanische Abwehrfalle: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat am Donnerstagabend ihr erstes Hauptrunden-Spiel bei der Europameisterschaft absolviert. Gegen die favorisierten Spanier war das DHB-Team, geschwächt durch ein rundes Dutzend Corona-Fälle und mit einem komplett improvisierten Kader angetreten, letztlich chancenlos und verlor 23:29 (12:14). Bereits am Freitag geht es weiter mit dem Spiel gegen Norwegen (20.30 Uhr live im ZDF). Ab jetzt dürfen sich die Deutschen keine Niederlage mehr erlauben, wollen sie im Rennen ums Halbfinale bleiben.

Den besseren Start erwischen die Spanier, führen 0:2 und 1:3. Julian Köster mit starkem Stemmwurf stellt den Ausgleich her (3:3, 5.). Auf der Gegenseite hält Jogi Bitter seinen ersten Ball – genauso wie kurz danach Gonzalo Perez de Vargas im Tor des Titelverteidigers (6.). Nach Bitters nächster Parade findet Fabian Wiede mit einem Zauberpass Simon Ernst am Kreis: 6:6 (12.). Wie die Deutschen bisher mithalten in ihrer Not-Besetzung, ist aller Ehren wert. Johannes Golla blockt, Lukas Zerbe stürmt nach vorne: Fertig ist die erste Führung für Deutschland (8:7, 14.).

Deutschland tappt in spanische Abwehrfalle: Viertelstunde ohne Tor

Deutschland tappt in spanische Abwehrfalle. Im ersten Hauptrunden-Spiel ist gegen den Titelverteidiger überhaupt nichts zu holen.
Patrick Wiencek nimmt Maß im Duell mit Spanien.

Philipp Weber, der zunächst ein Klasse-Spiel macht, besorgt das 9:8 (17.). Patrick Wiencek trifft nach starkem Pass von Paul Drux in Bedrängnis nur den Pfosten, bekommt den Foul-Pfiff nicht, so dass Spanien im Gegenzug die Führung zurückerobern kann (11:12, 23.). Weber lässt sich davon nicht beirren, trifft aus schwerem Winkel zum 12:12 (24.). Den insgesamt fünften Ballverlust nutzt Spaniens Aleix Gomez zum 12:14 (27.). Zwei weitere Ballverluste später hat der Doppel-Europameister die Chance, auf drei Treffer wegzuziehen. Die Deutschen lassen sich zu nahe an die Deckung locken, geraten so immer wieder in die Sackgasse. Der starke Bitter hält mit einer ganz wichtigen Parade den Abstand erträglich und das DHB-Team in Schlagdistanz für Durchgang zwei.

In Minute 34 häuft Deutschland zehn Minuten ohne Torerfolg an. Unfassbar die Parade von Perez de Vargas gegen Corona-Comebacker Christoph Steinert (12:15, 35.). Im Gegenzug macht Ferran Sole Sala die erste Vier-Tore-Führung für Spanien klar (12:16, 35.). Jetzt wird es brenzlig – zumal Gomez per Siebenmeter auf 12:17 stellt (37.). Antonio Garcia angelt sich den nächsten Ball. Wurf ins leere Tor: 12:19 (39.). Nachrücker Patrick Zieker beendet die rund 15-minütige Torflaute Deutschlands mit dem 13:19 – dennoch braucht das DHB-Team jetzt schon ein Handball-Wunder, um die Partie gegen diese abgezockten Spanier noch zu drehen (39.). Beim 14:22 durch Sole Sala sind es schon minus 8, kann es für die Jungs um Kapitän Golla nur noch um Schadensbegrenzung gehen (47.).

Jorge Maqueda hat in der Schlussphase noch einmal richtig Spaß, ballert u.a. das 22:29 in die Maschen des deutschen Tores: Es ist sein sechster Streich an diesem Abend (57.). Am Ende ist es eine deutliche Sache. Eine Niederlage, die die Jungs schnell abhaken sollten.