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Erfolgreicher Einsatz in Manhattan: Team von Kabel BW und den Löwen gewinnt das kleine Finale und belegt den dritten Platz

Team Handballwoche holt erneut Siegerpokal beim „3. Big Apple Team Handball Tournament“ in New York / Bundesliga-Auswahl hat gegen Welt-Auswahl knapp die Nase vorn

Das Team von Kabel BW und den Rhein-Neckar Löwen hat sich beim „3. Big Apple Team Handball Tournament” in New York den dritten Platz gesichert. Im kleinen Finale triumphierte die Mannschaft aus Baden-Württemberg mit 21:18 nach Siebenmeterwerfen über die Truppe vom THC New York I. Nach regulärer Spielzeit von zwei Mal 15 Minuten hatte es 17:17 (10:9) gestanden.

Sebastian Scharfenberger aus Ludwigshafen, Artur Merk aus Niefern, Tim-Oliver Buchner aus Mannheim, Alexander Sauer aus Dielheim, Stefan Boeser aus Ubstadt-Weiher, Kevin Körner aus Dielheim, Dany Scholten aus Kayl, Markus Baumann aus Östringen, Andre Kuhn aus Weinheim, Joachim Doderer aus Sprendlingen und Sina Michels aus Dossenheim hatten die Reise in die Metropole an der amerikanischen Ostküste bis zum 4. Januar angetreten und durften neben Silvester am Times Square nun noch einmal feiern. „Das Ziel war es, am Sonntag auch nochmal zu spielen. Das haben wir geschafft und nun steht der dritte Platz zu Buche, das ist unterm Strich eine super Ausbeute“, lautete das Fazit von Coach Marcus Rominger, dem ehemaligen Löwen-Keeper, der am zweiten Turniertag auf der Bank des Kabel BW Teams Platz genommen hatte.

Rückraumspieler Kevin Körner, in der A-Jugend-Bundesliga und in der zweiten Mannschaft der SG Kronau/Östringen in der Baden-Württembergischen Oberliga am Ball: „Das war wirklich ein tolles Erlebnis. Ein prima Handball-Event in einer beeindruckenden Stadt. Das hat wirklich Spaß gemacht. Danke an alle, die uns die Möglichkeit gegeben haben, dabei zu sein.“ Den Turniersieg holte sich das Team der Handballwoche, das damit seinen Titel verteidigte. Die Entscheidung im Finale lautete nach Siebenmeterwerfen 19:18, nachdem es nach regulärer Spielzeit 14:14 (8:7) gestanden hatte. Dabei hieß das Trainerduell Jan Gorr (TV Hüttenberg) gegen Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen). Und „Fritze“ durfte erneut jubeln: „Das war wieder unglaublich, was das Team gegen den mit Bundesligaspielern gespickten Rivalen geleistet hat. Sicherlich gehört beim Siebenmeterwerfen auch etwas Glück dazu. Aber ich muss der Mannschaft wirklich ein Riesenkompliment machen.“

Bundesliga-Auswahl contra Weltstars

Eingebettet zwischen dem kleinen und dem großen Finale war die Partie zwischen einer Auswahl aktueller und ehemaliger Bundesligaspieler und einem Team gespickt mit den weltbesten Akteuren. Unterm Strich stand ein 32:30 (14:16) für die Liga-Größen. Der Applaus und die Standing Ovations der Zuschauer auf der Tribüne der Sporthalle des Riverbank State Park waren allerdings beiden Mannschaften sicher. Velimir Petković, Trainer von Frisch Auf Göppingen, und Jan Gorr (TV Hüttenberg) hatten das Coaching der Bundesliga-Auswahl übernommen. „Petko“ war nach dem Duell sehr angetan: „Natürlich ist es ein gutes Gefühl, wenn Ideen so umgesetzt werden können. Diese Kombination an Silvester in New York zu sein, Handball zu spielen und viele Freunde zu treffen ist einfach genial. Das war sicherlich ein ganz besonderes Spiel, bei dem a u c h der Spaß im Vordergrund stand.“ Genau so – a u c h der Spaß – hatte es Petković vor der Partie seinen Jungs gesagt: „Schließlich wollte ich auch gewinnen.“ Und auch Coach Guðmundur Guðmundsson von den Rhein-Neckar Löwen, der auf der Bank der Welt-Auswahl Platz genommen hatte, zollte seinem Team und der Veranstaltung riesigen Respekt: „Viel besser geht es eigentlich nicht von der Besetzung her. Was hier an Medaillengewinnern bei Olympia sowie den Welt- und Europameisterschaften unterwegs ist, das ist schon sensationell. Das war ein Super-Erlebnis und wirklich eine Ehre für mich dabei zu sein.“ Fritz, Wislander, Prieto, Masip, Nagy, Ortega, Amalou – eine Handball-Mannschaft, bei der die Kenner mit der Zunge schnalzen. So lautete die Startformation der Weltauswahl – da konnte sich Löwen-Torwart Henning Fritz ein breites Lächeln nicht verkneifen: „Ja, das war sicherlich mit das stärkste Team, bei dem ich jemals mitgespielt habe. Unglaublich, was die für eine Abwehr hingestellt haben und auf welchem Level agiert wurde, obwohl einige der Akteure nicht mehr regelmäßig in der Trainingshalle stehen. Dafür großen Respekt.“

Die Bundesliga-Auswahl lief in der Besetzung Stange, Lehnhoff, Schneider, Herth, Schröder, Zrnić und Klimovets auf und sah sich zunächst im Hintertreffen. Aber insgesamt spielte vor allem der Spaß am Handball die Hauptrolle. Jackson Richardson: „Eigentlich habe ich gedacht, die Luft reicht nur für 15 Minuten. Dann war es doch etwas mehr, weil es einfach viel Freude bereitet hat, mit all diesen Freunden auf dem Parkett zu stehen.“ Der Franzose hat ebenso wie Jahrhunderthandballer Magnus Wislander schon so viel im Handball erlebt, aber für beide war diese Partie ein außergewöhnlicher Event, ein Fest mit der großen Handballfamilie. „Max“ Wislander: „Jedes Mal, wenn wir uns zu solch einem Spiel treffen, ist es unglaublich. Dann werden wir irgendwie wieder wie kleine Kinder. Beim Sechs gegen Sechs haben wir uns sehr gut gegen die jüngeren Kollegen aus der Bundesliga durchgesetzt, am Ende hat dann aber ein bisschen die Kraft gefehlt.“

In der Tat gelang es der Liga-Auswahl in der letzten Viertelstunde die Partie zu drehen, zuvor hatten die Edelmetall-Hamster die Nase vorn. Marcus Rominger stand nach seinem Trainerjob beim Kabel BW Team im Kasten der Weltauswahl und er kann die zurückliegenden drei Handball-Events in New York sehr gut vergleichen: „Die Mannschaften sind wertiger geworden. Mit einem aktuellen Champions-League-Sieger (Lászlo Nagy aus Barcelona) und der Crème de la Crème des europäischen Handballs ist das für den Veranstalter Karl Gladeck so etwas wie ein Ritterschlag.“

Bilder: Jürgen Pfliegensdörfer