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Erlangener Aufschwung: Löwen sind gewarnt
Löwen wollen sich nicht vom Tabellenplatz blenden lassen

Die Rhein-Neckar Löwen gehen auf Reisen: Am Donnerstag (19 Uhr/live im Stream bei Dyn) tritt die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze in der DAIKIN Handball-Bundesliga beim abstiegsbedrohten HC Erlangen an. Bereits am Sonntag (15 Uhr/live im Stream bei DYN) folgt die Partie beim Spitzenteam MT Melsungen. Eine schwere Aufgabe, mit der sich die Löwen aber noch nicht beschäftigen. Der Fokus gilt erst einmal der Partie in der Arena Nürnberger Versicherungen, in der die Erlangener ihre Heimspiele austragen und in der sich der zweifache Meister und Pokalsieger in der Vergangenheit schon sehr oft sehr schwergetan hat.
Dass der HCE als Tabellenvorletzter noch um den Klassenerhalt bangen muss, kommt für Löwen-Trainer Sebastian Hinze „überraschend“. Seiner Meinung nach ist die Qualität im Kader der Franken „besser als das, was der Tabellenplatz aussagt“.
Die jüngsten Leistungen und Resultate des HCE bestätigen auch diese Einschätzung. In den zurückliegenden fünf Begegnungen sammelten die Franken vier Zähler, dem Sieg beim abgeschlagenen Tabellenletzten VfL Potsdam folgten zwei beachtliche Punktgewinne gegen Spitzenreiter Füchse Berlin und bei den heimstarken Eisenachern. „Der HCE ist zu seinen Grundtugenden zurückgekehrt“, sagt Löwen-Coach Hinze, der großen Respekt vor Winter-Zugang Viggó Kristjánsson hat: „Er gibt den Erlangern im Angriff natürlich ein hohes spielerisches Element. Er ist ein verkappter Mittelmann, der sehr viel steuert. Es wird ein Schlüssel sein, dass wir ihn in den Griff bekommen.“
Wieder ein paar personelle Sorgen
Den isländischen Nationalspieler verpflichteten die Erlanger in der Winterpause vom Ligarivalen SC DHfK Leipzig, außerdem kamen zu Jahresbeginn noch Rückraumspieler Milos Kos von RK Zagreb und Torwart Finn Zecher hinzu. Bereits im November nahm der Club den zuvor vereinslosen ehemaligen deutschen Nationalkeeper Dario Quenstedt unter Vertrag, nachdem sich Stammkraft Klemen Ferlin kurzfristig zum polnischen Spitzenverein KS Kielce verabschiedet hatte. Kurzum: Es ist eine vom Wandel geprägte Saison bei den Franken, die bereits einen Umbruch im Sommer vollzogen hatten und auch schon zweimal in dieser Saison den Trainer wechselten.
Im Herbst 2024 übernahm Ex-Löwen-Coach Martin Schwalb in Erlangen, der vorherige Chef Johannes Sellin rückte zurück ins zweite Glied. Mittlerweile ist Schwalb aber nicht mehr da und sein Vorgänger Sellin nun auch sein Nachfolger. Mit ihm stabilisierte sich der HCE dann zuletzt.
In personeller Hinsicht hat Löwen-Trainer Sebastian Hinze einmal mehr mit Problemen zu kämpfen. Nach seinen Schulteroperationen ist Halil Jaganjac weiterhin nur für die Abwehr eine Option, auch Sebastian Heymann wird ausschließlich in der Deckung helfen können. „Er hat nach wie vor Probleme am Ellenbogen“, berichtet Hinze, der ohnehin auf Ivan Martinovic (Patellasehne) verzichten und schon die ganze Saison über immer wieder improvisieren muss: „Das ist ein bisschen schade, weil wir in der Zusammenstellung des Kaders gute Dinge gemacht haben. Mit weniger Verletzungspech bei den Schlüsselspielern wäre in der Bundesliga eine deutlich bessere Rolle möglich gewesen.“
Immerhin: Das Hinspiel gegen Erlangen gewann seine Mannschaft mit 38:33.