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Ernüchterung nach Auslosung im EHF-Cup (MM)

Löwen gegen Magdeburg / Heute kommt Hannover

WIEN/MANNHEIM. Ökonomisch bisher ein Zuschussgeschäft, sportlich teilweise fragwürdig – mit der seit dieser Saison neuen Gruppenphase im EHF-Cup sind die Rhein-Neckar Löwen bislang noch nicht so recht warm geworden und auch nach der Auslosung des Viertelfinales in Wien gab es gestern lange Gesichter: Gegner ist Liga-Konkurrent SC Magdeburg und damit die Mannschaft, die als einzige ungeschlagen die Gruppenphase überstanden hat. „Damit werden wir in keinster Weise dafür belohnt, dass wir uns in unserer Gruppe durchgesetzt haben“, monierte Trainer Gudmundur Gudmundsson und brachte es nochmals auf den Punkt: „Totaler Blödsinn.“

An der Börde hielt sich die Begeisterung in ähnlichen Grenzen. „Erster gegen Erster, dies geht eigentlich gar nicht“, kommentierte SCM-Rückraumspieler Jure Natek das Zusammentreffen der beiden besten Vorrunden-Mannschaften. Die weiteren Paarungen, die an den Wochenenden 20./21. und 27./28. April ausgetragen werden, lauten KIF Kolding-Kopenhagen (DAN) – Team Tvis Holstebro (DAN) und RK Maribor Branik (SLO) – Frisch Auf Göppingen. Für das Final-Four-Turnier am 18./19. Mai in Nantes ist zudem Ausrichter HBC Nantes gesetzt.

„Dieser Modus ist für alle schwer zu verstehen, aber immerhin fällt die Entscheidung im Rückspiel in Mannheim“, versuchte Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm dem Prozedere in der EHF-Zentrale zumindest aus dem Blickwinkel der Löwen-Fans etwas Positives abzugewinnen. Die können sich übrigens schon einmal darauf einrichten, dass das Viertelfinal-Rückspiel gegen die Ostdeutschen in der Mannheimer GBG Halle und nicht wie schon das Pokal-Achtelfinale (34:33) im Dezember als Unterrang-Spiel in der SAP Arena stattfindet.

GBG Halle statt SAP Arena

„Das wurde damals nicht angenommen“, blickt Storm auf die damals nur 1960 Zuschauer und die entsprechende Atmosphäre. „Das können wir auch unserem Vermieter nicht zumuten“, setzt der Manager eher auf eine volle GBG Halle und die entsprechende Stimmung. Gegen Magdeburg spielen die Löwen Ende April dann zum vierten und fünften Mal, am Ostersonntag (17.30 Uhr) können die Badener in der Bördeland-Halle im nun schon dritten Saison-Duell schon einmal Anlauf nehmen.

„Das ist weiterer Anschauungsunterricht für uns, die Teams kennen sich dann bestens“, nimmt es Trainer Gudmundsson mit Galgenhumor, konzentriert sich aber zunächst voll und ganz auf das heutige Heimspiel gegen Hannover-Burgdorf (20.15 Uhr/SAP Arena). „Das ist eine ganz wichtige Partie“, warnt der Isländer vor der Überraschungsmannschaft der aktuellen Saison, die als Tabellensechster ebenfalls auf die Europapokal-Plätze drängt.