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Erschütterungen, Fackeln, Fleißmärkchen: Ein Blick in die Löwen-Feldspieler-Statistik
Spannende Einblicke in die Datenbanken von KINEXON und HBL
10 von 38 Bundesliga-Spielen haben die Löwen-Spieler in den Knochen. Vor dem ersten „Top-Top-Spiel“ der Saison am Sonntag gegen Flensburg schauen wir in die KINEXON-Datenbank sowie in die offizielle HBL-Statistik und legen dabei hier den Fokus auf die Feldspieler. Wer hat sich das Fleißmärkchen verdient für die meisten abgespulten Kilometer? Wer hat den größten Effekt in der Abwehr erzielt? Und wer hat – neben Spielmacher Andy Schmid – dem Offensivspiel seinen Stempel aufgedrückt? Nachfolgend geben wir die teilweise überraschenden Antworten.
Alles andere als überraschend: Patrick Groetzki ist der Löwe mit dem längsten Atem. 36,22 Kilometer hat er in den ersten zehn Löwen-Partien der LIQUI MOLY HBL 2020/21 abgerissen. Macht pro Spiel einen ziemlich beeindruckenden Wert von 3,622 Kilometern. Nicht minder beeindruckend: Platz zwei in der Löwen-Liste der fleißigsten Läufer: Andy Schmid. Der Schweizer Spielmacher wird unter Trainer Martin Schwalb öfter in der Abwehr eingesetzt, um Gegenstöße mit den dazugehörigen Zweit- und Drittwellen zu organisieren. Zudem ist der Schweizer quasi omnipräsent auf dem Feld, beackert so ziemlich alle Positionen in der Offensive, zeigte sich zuletzt in Nordhorn sogar mehrmals am Kreis. Insgesamt kommt der fünffache Bundesliga-MVP auf 36,08 Kilometer und liegt damit deutlich vor der Nummer drei Albin Lagergren (31,16 Kilometer).
„King of Richtungswechsel“ ist ein Neuzugang
Eine spannende KINEXON-Erhebung ist die zum Richtungswechsel: Wer gibt dem Spiel im wörtlichen Sinne die meisten Wendungen und sorgt damit für Frische und Überraschungseffekte in der Bewegung? Dass Andy Schmid hier weit vorne liegt, verwundert nicht. Mit 89 Richtungswechseln in den ersten zehn HBL-Spielen belegt er Rang zwei. Besser ist nur Albin Lagergren, der auf 99 Richtungswechsel kommt. Generell ist der Neuzugang aus Magdeburg der Mann, der das Löwen-Spiel mit am meisten beeinflusst und damit alle Vorschusslorbeeren bestätigt. Mit 36 Treffern ist er nach Uwe Gensheimer (55) und Andy Schmid (47) der dritterfolgreichste Torschütze, hat mit 73,5 Prozent von allen dreien die beste Trefferquote und ist zudem der einzige, dessen Tore allesamt aus dem Feld stammen, also ohne Siebenmeter zustande kamen. Zudem hat Herr Lagergren mit 19 Assists nach Andy Schmid (24) die meisten Löwen-Tore aufgelegt. Und auch in einer wichtigen Abwehr-Statistik hat der Schwede die Nase ganz weit vorn.
Steals, direkte Ballgewinne im gegnerischen Angriff, haben einen wertvollen psychologischen Effekt und ergeben fast immer eine Großchance für die eigene Mannschaft. Albin Lagergren, der bei den Löwen auf der Halbposition den gegnerischen „Königsschützen“ auf halblinks verteidigt, macht hier eine ähnlich gute Figur wie im Angriff. Mit fünf Steals führt er die Liste der „Langfinger“ an, gefolgt von Romain Lagarde und Ymir Örn Gislason (jeweils vier). Außerdem ist der Allrounder einer von nur vier Löwen-Spielern, die bisher mindestens einen Block gelandet haben. Womit wir bei der Abwehr und dem neuen alten Prunkstück der Rhein-Neckar Löwen sind. Block-Leader der Löwen darf sich Herr Gislason nennen, der in Kombination aus Steals (4) und Blocks (6) auch der Mann mit dem größten generellen Effekt in der Abwehr ist.
Erschütternd unerschütterlich
Untermauert wird das Zahlenwerk vom direkten Anschauungsmaterial: Der junge Isländer spielt meist den offensiven Part im Innenblock, verteidigt zudem immer wieder auf der Einser-Position in der 5-1-Abwehr und befindet sich dabei ständig in Bewegung. So kommt der Isländer als Abwehrspezialist auf den fünfthöchsten Wert bei den Richtungswechseln (48) und erlebt mit weitem, weitem Abstand die meisten Erschütterungen (244 – Rang zwei hat Lagergren mit 159). Neben der isländischen Powerbank hat Mait Patrail in der Löwen-Abwehr bisher die meisten Effekte erzielt. Der erfahrene Bundesliga-Profi hat vier Blocks sowie drei Steals auf sein Konto gebucht und sich 74 Erschütterungen abgeholt (Platz 6 im Löwen-Ranking). Als meist defensiver Part im Abwehrzentrum hat der Este naturgemäß weniger zu laufen und mehr zu packen und zu schieben. Dass er diese Aufgabe nicht nur mit Kraft, sondern viel mit Erfahrung, Auge und Köpfchen löst, belegen neben den Zahlen auch die optischen Eindrücke der bisherigen Löwen-Auftritte.
Zum Abschluss noch ein Blick in die beliebte Rubrik der härtesten Fackel. Wer hat bei den Löwen die beste Mischung aus Technik und Schmackes? Es ist, wenig überraschend, Löwen-Neuzugang Lukas Nilsson. Sein imposanter Spitzenwert nach zehn gespielten Liga-Partien: 135,79 Kilometer pro Stunde. Nur zwei Mannschaftskameraden können da halbwegs mithalten. Philipp Ahouansou mit 134,4 km/h und Andy Schmid mit 130,66 km/h kommen am ehesten in die Nilsson-Region, was vor allem im Fall des Herrn Schmid verblüfft. Dieser betont ja immer wieder gerne, dass er kaum über Muskeln verfügt und sich auch deshalb so selten verletzt. Wir finden: Das spricht definitiv für eine überragende Technik.