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Erst einmal raus aus dem Titelrennen (Lampertheimer Zeitung)

HAMBURG – (br). Nach dem historischen Triumph in Kiel gab es am Samstagnachmittag für die Rhein-Neckar Löwen beim HSV Hamburg das böse Erwachen. Der Mannheimer Handball-Bundesligist war bei den Hanseaten völlig chancenlos und verlor vor 10 250 Zuschauern in der O2-World-Arena deutlich mit 25:38 (13:19). Die Löwen fielen durch die Niederlage im Norden der Republik in der Tabelle auf den fünften Platz zurück und weisen nun vier Minuspunkte auf den aktuellen Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt auf. Aus dem Titelkampf haben sich die Löwen damit erst einmal verabschiedet.

„Das war ein rabenschwarzer Nachmittag für uns. Hamburg war die bessere Mannschaft“, sagte Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer nach der klaren Schlappe. Trainer Gudmundur Gudmundsson zeigte sich ebenfalls sehr enttäuscht vom Auftritt seiner Sieben. Der Isländer hatte sich vor dem Spiel – gerade mit dem Pokalerfolg unter der Woche beim THW Kiel im Rücken – zuversichtlich gezeigt. Doch dieses Mal waren die Löwen chancenlos. „Wir waren nicht schnell genug, das schwere Spiel in Kiel hat uns sichtbar noch in den Knochen gesteckt.“

Bitter entnervt die Löwen

Die Gastgeber wirkten von Beginn an hellwach. Schon nach wenigen Minuten führte der HSV mit 4:1. Die Löwen verkürzten in der Folge zunächst durch Gedeon Guardiola auf 5:6 (8.), doch die Hamburger bauten den Vorsprung im Anschluss wieder auf drei Treffer (9:6, 10.) aus und zogen sogar auf 13:7 (15.) davon. Beim HSV entnervte der starke Torhüter Johannes Bitter die Mannheimer zunehmend. Zur Pause nahmen die Löwen einen 13:19-Rückstand mit in die Kabine – eine zu große Hypothek.

Angeführt vom überragenden Spielmacher Domagoj Duvnjak, der acht Treffer zum Erfolg seines Teams beisteuerte, ließen die Hamburger im zweiten Durchgang nämlich nichts mehr anbrennen. Der HSV hatte in der 39. Minute mit dem Tor zum 25:15 seine erste Zehn-Tore-Führung auf der Habenseite. Torsten Jansen sorgte mit dem 38:25 für den Schlusspunkt hinter eine doch überraschend einseitige Partie. Kreisläufer Bjarte Myrhol war mit acht Toren bester Schütze bei den Löwen.

Storm zeigt sich irritiert

„Wir haben in der Abwehr gut gearbeitet, unser Torhüter Johannes Bitter hat wichtige Bälle weggenommen“, sagte HSV-Trainer Martin Schwalb nach dem Sieg. „Natürlich bin ich über die Art und Weise enttäuscht, wie wir aufgetreten sind. Wir waren insgesamt viel zu langsam“, betonte Gudmundur Gudmundsson nach der dritten Pleite dieser Spielzeit. „Diese Niederlage müssen wir erst einmal verarbeiten“, sagte der Isländer. Manager Thorsten Storm zeigte sich unterdessen irritiert: „Die Mannschaft hat ein ganz anderes Gesicht als in Kiel gezeigt. Leider haben wir unter unseren Möglichkeiten gespielt.“

Die Chance zur Wiedergutmachung in der Bundesliga besteht immerhin schnell: Bereits am Mittwoch empfangen die Löwen um 20.15 Uhr in der SAP Arena den HBW Balingen-Weilstetten zum ersten Rückrundenspiel.