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Erste Ausfahrt Balingen

Löwen müssen am Samstag zum Bundesligastart bei den „Galliern von der Alb“ ran

So wie die vergangene Spielzeit für die Löwen endete, startet die neue: Mit einem Spiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Doch im Gegensatz zum 35:22-Erfolg Anfang Juni mit anschließender Saisonabschluss-Sause müssen die Löwen am Samstag, 19 Uhr, auswärts antreten – eine schwierige Aufgabe. „Aber wir wollen natürlich erfolgreich in die Saison starten“, sagt Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson.

Anfang der Woche hat der Isländer Videos angeschaut – von Handballspielen gegen Balingen-Weilstetten natürlich. Und er hat sich dabei unter anderem die Sequenzen aus dem letzten Gastspiel der Löwen Mitte Dezember 2012 bei den „Galliern von der Alb“ angesehen. Gudmundsson hat da einiges ausgemacht, was ihm nicht so gefallen hat, immerhin lagen die Löwen Mitte der zweiten Hälfte deutlich hinten. Aber er hat auch kämpfende Gelbhemden, eine klasse Aufholjagd und einen Abwehrkampf in den Schlusssekunden, um das 34:33 zu retten, gesehen. „Das war natürlich schön, aber es wird am Samstag wieder so eine schwere Aufgabe auf uns zukommen“, glaubt der Coach.

Das erste Saisonspiel ist immer besonders spannend. Keiner weiß so genau, wo die Mannschaft steht. Testspiele können da zwar einen Eindruck vermitteln, aber gute Testspielergebnisse verheißen nicht gleich eine gute Saison und schlechte Testspielergebnisse verheißen nicht gleich eine schlechte Saison. Die Testspielergebnisse der Löwen waren zuletzt gut (u.a. mit dem Sieg beim Klaus Miesner Gedenkturnier um den Harz Energie Cup), trotzdem fällt es Gudmundsson nicht leicht, den genauen Leistungsstand seines Teams zu beziffern. „Das ist sehr schwer zu sagen, wo wir stehen“, sagt er.

Sicher weiß er nur, dass sein Team momentan noch nicht am Ende seines Entwicklungsprozesses angekommen ist. „In der Abwehr sind wir schon recht weit, aber vor allem im Angriff müssen wir uns noch einspielen.“ Dort funktionieren zwar die Gegenstöße besser als in der Vorsaison, aber im Positionsangriff müssen die Neuzugänge (Nikola Manojlovic, Runar Karason und Sergei Gorbok) integriert werden.

Zudem fehlt momentan mit dem Verletzten Alexander Petersson (eingerissene Bizepssehne in der Schulter) einer der wichtigsten Akteure. „Isaias Guardiola macht das momentan gut“, lobt der Isländer den Spanier, wie Petersson im rechten Rückraum aktiv. „Aber trotzdem liegt im Angriff noch einiges an Arbeit vor uns.“ Da ist es gut, dass die Löwen sich auf ihr Prunkstück der Vorsaison, die Abwehr, bereits wieder verlassen können. „Da hat auch die Integration der Neuzugänge gut geklappt“, berichtet Gudmundsson.

Wenn es eine Liste mit den schwersten Auftaktspielen in der Fremde gäbe, Balingen-Weilstetten würde dort vermutlich recht bald hinter dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt auftauchen. „Es ist immer schwer, dort zu spielen“, sagt Gudmundsson, der neben den Langzeitverletzten Marius Steinhauser (Kreuzbandriss) und Zarko Sesum (u.a. Kreuzbandriss) auch auf Oliver Roggisch (Fraktur des Speichenköpfchens im linken Ellenbogen) verzichten muss. Die „Gallier von der Alb“ starten nach Platz 13 in der Vorsaison inklusive eines neuen Punkterekords ambitioniert in die Saison, schielen in der Tabelle nach oben. Zur Euphorie beigetragen hat auch die Rückkehr von Spielmacher Martin Strobel (zuletzt TBV Lemgo) nach fünf Jahren. Trotz der Abgänge einiger arrivierter Akteure (Herth, Ilitsch, Gutbrod, Putera) spricht Präsident Arne Stumpp vom „besten Team aller Zeiten“.

Diesen Worten wollen die Balinger – trotz einiger Langzeitverletzten – sicherlich schon gegen die Löwen gerecht werden.