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Erste Halbzeit erfreut neuen Löwen-Trainer

MANNHEIM (de). Die Rhein-Neckar-Löwen lösten gestern die Bundesliga-Aufgabe TSV Hannover-Burgdorf mit dem 36:28 (21:13) eine Halbzeit lang ganz nach den Plänen ihres neuen Trainers. Über die zweite Hälfte wird es in der Videoanalyse einiges zu sagen geben.

Klar waren die Löwen haushoher Favorit und genauso gingen sie dieses Spiel auch an. Gestützt auf eine sehr stabile Deckung und einen noch stabileren Henning Fritz zog die Mannschaft von Gudmundur Gudmundsson früh weg, ließ die Burgdorfer noch einmal auf 7:6 herankommen, dann aber wurde der Leistungsunterschied doch deutlich.

Vor allen in der Phase vom 9:7 bis zum 14:7 agierten die Löwen ganz nach der Philosophie ihres neuen Übungsleiters. Ballgewinn und schneller Gegenzug, heißt die. Fünf Mal in Folge klappte das, es war der vorentscheidende Abstand, der bis zur Pause noch leicht ausgebaut wurde. „Es war für uns ein wichtiges, weil ein schwieriges Spiel nach dem Sieg in Barcelona, aber meine Mannschaft hat sehr konzentriert begonnen und eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, sagte Gudmundsson, der den Leistungsabfall im zweiten Abschnitt mit Konzentrationsschwäche und „möglicherweise dem Champions-League-Spiel in Celje im Hinterkopf“ erklärte. „Wir wollten kämpfen und haben das auch das ganze Spiel hindurch getan, ein paar technische Fehler haben dann aber zum Vorteil der Löwen geholfen. Sie sind ohnehin eine Nummer zu groß für uns“, meinte Kollege Aron Kristjansson.

Dass die zweite Halbzeit für sich gerechnet 15:15 ausging, dürfte Gudmundsson nicht so gefallen haben. Es schlichen sich zu viele Fehler ein, es wurde selbst in Unterzahl zu früh abgeschlossen, und die Abwehr arbeitete nicht mehr konzentriert wie zu Beginn. Gudmundsson musste im zweiten Abschnitt zudem im rechten Rückraum experimentieren. Olafur Stefansson, im ersten Abschnitt glänzender Anspieler, pausierte. Patrick Groetzki, nominell Rechtsaußen übernahm, agierte sehr engagiert, aber völlig glücklos. Später probierte sich auch noch Rechtshänder Börge Lund, es half nicht wirklich. Da aber Michael Müller und Neuzugang Zarko Sesum knieverletzt fehlen, wird auch in Celje phasenweise ein Notrückraum spielen müssen.

Großer Lichtblick vor allem im zweiten Abschnitt war Grzegorz Tkaczyk, der neun Treffer beisteuerte und immer wieder dafür sorgte, dass die tapferen Burgdorfer auf Distanz gehalten wurden. Ebenso wie Bjarte Myrhol, der in der ersten Halbzeit vorwiegend im Mittelblock agierte, „hintenraus“ aber fünf herrliche Treffer vom Kreis erzielte.

Rhein-Neckar-Löwen: Fritz, Szmal (bei einem Siebenmeter) – Stefansson, Lund (1), Bielecki (4) – Groetzki, Gensheimer (6/1) – Gunnarsson (4) – Myrhol (6), Cupic (6), Roggisch, Schmid, Tkaczyk (9), Russ

TSV Hannover-Burgdorf: Meyer, Puljezevic (ab 31.) – Hallgrimsson (1), Olsen (1), Jurdzs (7) – Johannsen (2), Jonsson (7) – Svavarsson (5) – Bedzikowski, Buschmann, Lehnhoff (5/4), Rydergard, Blanke (n.e.), Fauteck (n.e.)

Spielfilm: 3:0 (5.), 7:6 (14.), 13:7 (20.), 17:10 (26.), 21:13 (Halbzeit), 26:14 (37.), 28:21 (46.), 32:24 (53.), 34:28 (58.) – Zeitstrafen: 2/1 – Siebenmeter: 1/1 – 6/4 – Beste Spieler: Fritz, Tkaczyk, Stefansson – Jurdsz, Jonsson, Svavarsson – Zuschauer: 7898 – Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Irxleben).

 30.09.2010