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Es geht um den Gruppensieg

EHF-Cup: Am Sonntag kreuzt KIF Kolding Kopenhagen in der Mannheimer GBG-Halle auf

Nach einer Woche zum Durchschnaufen geht es am Sonntag für die Rhein-Neckar Löwen weiter: Die zuletzt stark beanspruchten und auf dem Zahnfleisch kriechenden Gelbhemden empfangen um 17 Uhr zum Spitzenspiel in der Gruppe B des EHF-Cups KIF Kolding Kopenhagen. Das Spiel in der Mannheimer GBG-Halle ist ausverkauft, die Regionalsender Rhein-Neckar Fernsehen (RNF) und  Baden TV übertragen die Partie live ab 16.45 Uhr.

Patrick Groetzki blickt entschlossen. Entschlossen wie ein Löwe, der gleich seine Beute schnappt. „Der Gruppensieg ist unser Ziel“, sagt der Rechtsaußen: „Und dafür müssen wir gegen Kolding gewinnen.“ Im Hinspiel vor zwei Wochen hatten die Löwen knapp mit 23:25 in Dänemark verloren. Durch einen Sieg mit zwei (bis 24:22) oder ansonsten drei Toren, würden die Löwen an die Tabellenspitze der Gruppe B springen – da der direkte Vergleich bei Punktgleichheit zählt.

Für die Badener standen diese Woche primär zwei Dinge auf dem Trainingsplan: Erholen und Hamburg aus den Köpfen kriegen. Gegen den HSV Hamburg hatten die Löwen, bei denen Abwehrspezialist Oliver Roggisch diese Woche seinen Vertrag um zwei Jahre verlängerte, am vergangenen Samstag mit 26:34 eine bittere Niederlage kassiert. „Das darf die Mannschaft jetzt nicht umwerfen, sie hat bislang so eine klasse Saison gespielt“, sagte Löwen-Manager Thorsten Storm. Und die Mannschaft will auch bis Sonntag ihre Wunden geleckt haben. „Die Pause tut uns gut“, sagt Groetzki.

Gegen die Dänen von KIF Kolding Kopenhagen wartet schließlich eine „Hammeraufgabe“ (Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson) auf das Löwenrudel. Bange ist bei den Badenern jedoch niemand vor der Partie gegen die Dänen: „Wir haben ja schon im Hinspiel fast gewonnen“, erinnert Gudmundsson, dessen Team einen möglichen Sieg aber verschluderte – unter anderem durch einen nicht genutzten Siebenmeter zur möglichen Führung fünf Minuten vor dem Ende der Partie.

„Vor allem im Angriff müssen wir mehr zeigen. Wir haben dort nur 23 Tore geworfen“, fordert Groetzki, der zuletzt aufsteigende Form zeigte, sich aus seinem Tief nach der WM in Spanien heraus gekämpft zu haben scheint. Und auch Gudmundsson weiß: „Im Angriff fehlt uns momentan ein bisschen die Durchschlagskraft.“ Das soll sich am Sonntagabend aber ändern, schließlich ist eine „Topleistung“ (Gudmundsson) nötig, inklusive einer starken Abwehrleistung, die zuletzt gegen Hamburg fehlte, um die Chance auf Platz eins in der Gruppe zu wahren.

Ein Sprung an die Spitzenposition würde den Löwen nämlich mühsame Rechenspielchen ersparen. Denn nicht unbedingt alle vier Gruppenzweiten erreichen das EHC-Cup-Viertelfinale – nur wenn der HBC Nantes, der Ausrichter des Final-Four-Turniers, die Gruppenphase nicht als Erster oder Zweiter abschließen sollte (momentan stehen die Franzosen allerdings in Gruppe D hinter dem SC Magdeburg auf Rang zwei).

Denn wenn Nantes Gruppenerster oder Gruppenzweiter werden sollte, sind die Franzosen für das Halbfinale gesetzt und es qualifizieren sich nur sechs statt sieben weitere Teams für die Runde der letzten Acht. Der schlechteste Gruppen-Zweite würde in diesem Fall das Viertelfinale verpassen. Die Rangfolge der Gruppen-Zweiten ergibt sich dabei aus den Ergebnissen der Zweitplatzierten gegen die Erst- und Drittplatzierten der jeweiligen Gruppe. „Ich finde die Regelung nicht gut, weil die Gruppen ja schwer zu vergleichen sind“, sagt Gudmundsson: „Aber wir müssen uns damit arrangieren.“ In der Praxis heißt das: am besten gegen KIF Kolding mit einem Sieg einen „wichtigen Schritt“ (Gudmundsson) im Kampf um Platz eins machen.