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Der Fels bleibt (BNN)

Roggisch verlängert

Kronau-Östringen (sog). Er ist einer der letzten seiner Art. „Ein Auslaufmodell“, wie sich Oliver Roggisch (Foto: GES) selbst bezeichnet, denn die Zukunft im immer temporeicheren Handball gehöre den Alleskönnern. Doch weil in der Gegenwart dem Abwehrspezialisten auf seinem Gebiet keiner auch nur annähernd das Wasser reichen kann, schätzt sich Bundesligist Rhein-Neckar Löwen glücklich, auf den leidenschaftlichen Taucher weitere zwei Jahre als Fels in der Brandung bauen zu können. „Wir freuen uns, dass uns Olli erhalten bleibt. Er macht seinen Job besser als jeder andere und ist eines der Gesichter des Clubs“, sagte Löwen-Manager Thorsten Storm gestern nach der Vertragsverlängerung bis Juni 2015 mit dem Abwehrchef.

Seit 2007 ist Roggisch Boss der hinteren Eingreiftruppe des Tabellenzweiten. Und der mittlerweile 34 Jahre alte Nationalspieler (190 Länderspiele) und Weltmeister ist froh, dass dies auch in den kommenden zwei Spielzeiten so bleibt. „Ich hatte nie den Gedanken, den Verein zu verlassen. Wir haben hier die beste Hinrunde der Löwen überhaupt gespielt, wir haben eine Wahnsinnstruppe, die eine sportliche Perspektive hat, ich habe das Vertrauen des Trainers und ich fühle mich in der Region sehr wohl“, zählte der verhinderte Kreisläufer seine Argumente für einen Verbleib bei den Badenern auf: „Ich wollte hierbleiben um jeden Preis.“

Den letzten Satz sollte man vielleicht doch nicht so ganz wörtlich nehmen. Wie Manager Storm andeutete, habe sich die angestrebte Vertragsverlängerung deshalb hinausgezögert, weil die wirtschaftliche Lage des Clubs bekanntlich schwierig sei. Dass die Einigung „nicht einfach war, war mir auch klar“, gab Roggisch zu. Er wolle das Vertrauen weiterhin „mit guten Leistungen rechtfertigen“, sagte der gebürtige Schwarzwälder, der vor sechs Jahren vom SC Magdeburg gekommen war.

Sein erstes Spiel als neuer, alter Abwehrchef steht für Roggisch am kommenden Sonntag (17 Uhr) auf dem Programm. Im EHF-Pokal geht es für die Rhein-Neckar Löwen in der mit 1 800 Zuschauern ausverkauften GBG-Halle in Mannheim gegen KIF Kolding praktisch um den Gruppensieg.