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Es geht um den Titel – und das Image

Der DHB-Pokalsieg 2010 wird von ihm mit seinem jetzigen Klub angepeilt – künftige Trophäen sollen in die Vitrine der Rhein-Neckar Löwen wandern. „Ich will mit ihnen Titel gewinnen“, sagt Róbert Gunnarsson, der in der kommenden Saison das Trikot des badischen Handball-Bundesligisten trägt und heute (13.15 Uhr/DSF) zum Auftakt des Final Four pikanterweise für Halbfinal-Gegner Gummersbach aufläuft. Mit den Oberbergischen will der Isländer seinen neuen Arbeitgeber ärgern: „Ich möchte mich mit dem Pokalsieg verabschieden.“

Und dann soll ab Juli eine erfolgreiche Ära bei den Löwen, die heute vielleicht wieder auf Grzegorz Tkaczyk zurückgreifen können, beginnen. Der Champions-League-Teilnehmer bastelt längst schon fleißig am Kader für die Zukunft. Andy Schmid (Bjerringbro-Silkeborg), Ivan Cupic (Velenje) und Börge Lund (THW Kiel) kommen neben Gunnarsson im Sommer zu den Gelbhemden, zudem sollen etablierte Stammkräfte langfristig an den Verein gebunden werden.

Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung werden zurzeit mit Patrick Groetzki (unter Vertrag bis 2011), Gudjon Valur Sigurdsson, Uwe Gensheimer und Karol Bielecki (alle bis 2012) geführt. Auch Bjarte Myrhol (2011) würden die Löwen gerne behalten. „Wenn er fit war, hat Bjarte stark gespielt“, sagt Manager Thorsten Storm, der nicht ohne Grund auf den Gesundheitszustand des Norwegers verweist. Die immer wiederkehrenden Rückenprobleme des Kreisläufers geben den Klub-Bossen zu denken. Nach Informationen dieser Zeitung stünde einer Vertragsverlängerung nichts im Wege, wenn Myrhol in der Nationalmannschaft ein wenig kürzertreten würde.

Weiterhin wird der Markt nach einem neuen Torhüter sondiert, den der Handball-Bundesligist wegen des Abgangs von Slawomir Szmal spätestens 2011 benötigt. Und auch nach einem neuen Halbrechten halten die Gelbhemden Ausschau. Zwar hat Ólafur Stefánsson zuletzt angedeutet, noch einmal ein Jahr bis 2012 dranzuhängen. Allerdings sind die Löwen mit den Leistungen von Stefánssons Vertreter Michael Müller nicht rundum zufrieden. „2011 laufen die Verträge von einigen hochkarätigen Linkshändern aus“, sagt Storm und nennt Kiril Lazarov (Zagreb), Oscar Carlén (Flensburg), Holger Glandorf (Lemgo) und Krzysztof Lijewski (Hamburg).

Er weiß allerdings, dass es schwer wird, einen dieser Stars nach Mannheim zu lotsen: „Die Spieler, die uns weiterbringen, sind auch auf dem Wunschzettel bei Ciudad Real, Barcelona, Kiel oder Hamburg. Insofern muss ein aufstrebender Neuling wie wir sehr schnell sein, wenn er einen dieser Jungs bekommen möchte.“ Ein Pokalsieg in Hamburg hätte dabei Signalwirkung.

Von Marc Stevermüer