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Es gibt noch viel zu üben

Handball: Rhein-Neckar-Löwen nach Auftakterfolg morgen Gast in Kiel

MANNHEIM (de). Die erste Hürde haben die Rhein-Neckar-Löwen zum Auftakt der Handball-Bundesliga mit dem 29:23-Erfolg gegen TuS N-Lübbecke genommen, die zweite aber wird entschieden höher. Morgen (20.15 Uhr, live im DSF) tritt die Mannschaft von Ola Lindgren bei Meister THW Kiel an.

Dort werden sich die Löwen weder die Nachlässigkeiten im Abschluss noch die Löcher in der Abwehr leisten können, die es am Samstag ohne schwerwiegende Folgen gab. Die Lübbecker, ein nicht einmal überraschend starker Aufsteiger trugen dazu bei, dass es in der ersten Halbzeit eng blieb. Einerseits, weil sie viele ihrer Chancen nutzten, andererseits, weil sie sich Bälle „klauen“ ließen oder die Kiste nicht trafen.

„Wenn wir in Kiel mit sechs Toren gewinnen, ist das doch sehr gut“, scherzte Gudjon Valur Sigurdsson auf die Frage, ob eine solche Leistung auch beim THW reichen würde. Der Isländer weiß sehr genau, dass auch der neuformierte Meister ein anderes Kaliber ist. Ola Lindgren schöpfte zwar sein personelles Potenzial nicht aus, ließ Carlos Prieto, Alexandros Alvanos und Sergej Harbok ohne Einsatzzeit, der Rückraum aber muss sich erst noch zusammenfinden. Es blitzte zwar bei Sigurdsson wie auch seinem rechten Nebenmann Olafur Stefansson gelegentlich Klasse auf, allzuoft aber wurden die Spielzüge von der beweglichen und aggressiven Lübbecker Abwehr entscheidend gestört. Zudem führten einige Tempogegenstöße im ersten Abschnitt zu nichts, und drei von vier Siebenmeter zu vergeben (Gensheimer, Stefansson, Sigurdsson) spricht auch nicht gerade für Konzentration.

Schon in Kiel irgendwelche Hoffnungen auf Blitzverpflichtung Snorri Gudjohnsson zu setzen, wäre verfrüht. „Er kam gestern mit Jesper Nielsen aus Kopenhagen an und hatte ein paar Turnschuhe dabei“, verriet Manager Thorsten Storm. Gudjohnsson habe sich riesig über das Angebot gefreut, obwohl er sich bei GOG Svendborg sicherlich nicht unwohl fühlte. „Es ist klasse, für eine solche Mannschaft wie die Rhein-Neckar-Löwen spielen zu dürfen“, sagte der isländische Olympia-Silbermedaillengewinner. Wie das mit der Integration in der Mannschaft aussieht, beziehungsweise wie lang der Weg dorthin sein wird, wollte er nicht festlegend beantworten. „Das kann nicht lange dauern“, sagte er, wobei „kann“ sicherlich „darf“ hätte heißen sollen. Schließlich ist er als Spielmacher verpflichtet und muss die Spielzüge der anderen schnell verinnerlichen.